"Alles unter Kontrolle?!"
6. Februar 2018Unter dem Motto "Alles unter Kontrolle?!" sind deutschlandweit zahlreiche Aktionen geplant. Dabei soll es um die Frage gehen, wie selbstbestimmt und souverän wir uns im Netz bewegen. Es würden insbesondere für Jugendliche relevante Themen beleuchtet - etwa "Hate Speech", "Fake News", mangelnde Datensicherheit und Online-Phänomene wie Cyber-Mobbing, teilte die EU-Initiative Klicksafe mit.
Es sei von elementarer Bedeutung, Kindern und Jugendlichen frühzeitig die Fähigkeiten zur selbstbestimmten, verantwortungsvollen und kritischen Internetnutzung zu vermitteln, erklärte die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters. Sie fügte hinzu, ihre Vorstellung von Medienkompetenz umfasse auch "die Fähigkeit, zwischen Fakten und "Fake News" unterscheiden zu können". Medienkompetenz spiele so auch eine "Schlüsselrolle für die demokratische Meinungsbildung".
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte anlässlich des Safer Internet Day bereits am Wochenende zum Schutz der persönlichen Daten im Netz aufgerufen. "Es geht letztlich um die Souveränität jedes einzelnen Menschen", sagte Merkel in ihrem jüngsten Video-Podcast.
Viele Opfer von Cyber-Kriminalität
Bei einer repräsentativen Umfrage in Deutschland gab fast jeder Fünfte an, bereits von Schadsoftware wie Viren oder Trojanern befallen worden zu sein. Acht Prozent wurden demnach schon beim Online-Shopping betrogen, sechs Prozent wurden Opfer von Phishing, fünf Prozent von Identitätsdiebstahl. Die Umfrage hatte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie das Programm "Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes" (ProPK) in Auftrag gegeben.
"Wenn Sie Opfer von Cyber-Kriminalität geworden sind, erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei", forderte der ProPK-Vorsitzende Gerhard Klotter. Dadurch bekämen die Ermittler wichtige Hinweise über das Vorgehen der Täter.
Und BSI-Präsident Arne Schönbohm erklärte: "Sicheres Verhalten im Internet muss so selbstverständlich werden wie im Straßenverkehr. Schon mit einigen einfachen Maßnahmen kann man das Schutzniveau deutlich erhöhen."
Und wie schützen sich User konkret vor Gefahren im Netz? Der Umfrage zufolge nutzen 66 Prozent ein aktuelles Antivirenprogramm und eine Firewall. Weniger als die Hälfte (45 Prozent) achten auf eine sichere Verbindung zur Übertragung ihrer Daten. 37 Prozent installieren verfügbare Updates, 21 Prozent legen regelmäßig Sicherheitskopien an.
wa/sam (dpa, afp)