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Politik

Sahel-Länder wollen Anti-Terror-Truppe

6. Februar 2017

Mali, Niger und andere westafrikanische Staaten sagen dem islamistischen Terrorismus in ihren Ländern den Kampf an. Sie stellen allerdings eine Bedingung: Finanziert werden soll die gemeinsame Einsatztruppe von Europa.

Niger Französische Anit-Terror-Mission
Bild: Getty Images/AFP/P. Guyot

"Wir werden uns im Kampf gegen den Terrorismus an vorderster Front aufstellen", gab Tschads Präsident Idriss Déby nach Spitzenberatungen in der malischen Hauptstadt Bamako bekannt. Man wolle eine so genannte G5-Sahel-Truppe zusammenstellen, um zu verhindern, dass sich dschihadistische Gruppierungen in der Region weiter verankerten und von dort aus Terroranschläge planten. Zu der Fünf-Länder-Gruppe, der Déby derzeit vorsteht, gehören neben dem Tschad die Sahel-Staaten Mali, Niger, Mauretanien und Burkina Faso.

Geld aus Europa?

Déby erklärte weiterhin, wie sich die Staatschefs die Finanzierung der Einsatztruppe vorstellen: "Wir wollen, dass uns die Europäer dafür die Mittel bereitstellen". Die neue multinationale Truppe werde viele europäische Soldaten vor dem Tod bewahren, begründete er die Forderung. Derzeit ist die Bundeswehr an einem Stabilisierungseinsatz der Vereinten Nationen in Mali beteiligt. Erst im Januar stimmte der Bundestag der Ausweitung des Einsatzmandats auf bis zu 1000 deutsche Soldaten zu. Frankreich hat 3500 Soldaten in der Region stationiert.

Dass der Bundeswehreinsatz im malischen Gao weiß auch Verteidigungsministerin Ursula von der LeyenBild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Am Rande des Spitzentreffens in Bamako hatte Déby zuvor gewarnt, die Sahel-Zone könne zu einem "Raum für Terroristen" werden. Faktisch ist sie das bereits: Erst im Januar wurden bei einem Selbstmordattentat auf ein Militärlager in der nordmalischen Stadt Gao mindestens 70 Menschen getötet. Zu dem Angriff bekannten sich sowohl die Terrorgruppe Al-Kaida im Islamischen Mahgreb (AQMI) als auch algerische Dschihadisten. Mali und Burkina Faso waren in den vergangenen Jahren immer wieder terroristischen Angriffen ausgesetzt. Der Tschad und Niger kämpfen ihrerseits seit Langem gegen die nigerianische Terrorgruppe Boko Haram.

Gemeinsam stark

"Wir müssen unsere Anstrengungen koordinieren, um der Herausforderung zu begegnen", betonte Malis Staatschef Ibrahim Boubacar Keita. Der nigrische Präsident Mahamadou Issoufou kündigte an, zur Aufstellung der Spezialtruppe solle eine UN-Resolution und die Billigung des Sicherheitsrats eingeholt werden. Zu Umfang, Kompetenzen und Zeitplan für die neue Truppe machten die Teilnehmer des Treffens in Bamako noch keine Angaben.

nin/haz (afp)

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