Für den südkoreanischen Elektronikriesen Samsung hat das Jahr gut angefangen: Das Unternehmen verkaufte 2012 so viel wie nie zuvor und steigerte seinen Gewinn im Schlussquartal um gut drei Viertel. Der Überschuss kletterte im Jahresvergleich um 76 Prozent auf 7,04 Billionen Won (etwa 4,9 Milliarden Euro), wie der Marktführer bei Mobiltelefonen, Speicherchips und Fernsehern am Freitag mitteilte. Der Umsatz legte um 19 Prozent auf 56,06 Billionen Won zu. Die Geschäfte wurden erneut durch die Nachfrage nach Smartphones angetrieben. Marktexperten schätzen, dass Samsung im vierten Quartal über 60 Millionen Stück der mobilen Alleskönner verkaufen konnte.

Sparen trotz Rekordgewinn

Für das laufende Jahr gab Samsung einen verhaltenen Ausblick: Im laufenden Quartal dürfte die Nachfrage nach Smartphones in den Industrieländern nachlassen, und die Margen - die Differenz zwischen Verkaufspreis und Produktionskosten - dürften 2013 wegen der zunehmenden Konkurrenz schrumpfen. Unter anderem zeichnet sich ab, dass Rivale Apple weniger Mikroprozessoren bei Samsung für seine iPhones und IPads einkauft.

Zudem kündigte Samsung an, die Investitionen im laufenden Jahr zu zügeln: Diese sollen erstmals seit der Finanzkrise nicht erhöht werden, wie das Management ankündigte. Geplant sei vielmehr ein ähnliches Niveau wie im vergangenen Jahr, in dem der Konzern früheren Angaben zufolge umgerechnet 17,5 Milliarden Euro investieren wollte.

Die Samsung-Aktie rutschte an der Börse in Seoul 2,5 Prozent ab. "Insgesamt bleibt die Ergebnisentwicklung intakt", sagte Analyst Lee Se Chul von Meritz Securities in Seoul. "Die Smartphone-Auslieferungen werden selbst im traditionell schwachen ersten Quartal zulegen, weil Samsung ein breiteres Produktangebot hat und Apple Probleme damit zu haben scheint, die iPhone-Absätze aggressiv voranzutreiben."

rbr/uh (rtr, dpa)