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Politik

Saudis gehen gegen Aktivistinnen vor

20. Mai 2018

In Saudi-Arabien sind eine Reihe von Personen festgenommen worden, denen das Königreich vorwirft, den gesellschaftlichen Frieden zu gefährden. Unter ihnen: bekannte Frauenrechtlerinnen.

Frau mit Handschellen / Symbolbild
Bild: Fars

"Sie wollten die Sicherheit, Stabilität und den gesellschaftlichen Frieden des Königreichs untergraben und der nationalen Einheit schaden", teilten die saudischen Behörden mit. Den sieben Festgenommenen wird auch vorgehalten, Kontakte zu "feindlichen ausländischen Mächten" zu haben, wie es hieß. Die Personen hätten "nationale und religiöse Prinzipien" brechen wollen, so die staatliche Nachrichtenagentur SPA.

Zur Identität der Festgenommenen wurden keine offiziellen Angaben gemacht. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) erklärte allerdings, es handele sich um FrauenrechtlerInnen, die Festnahmen seien seit Dienstag erfolgt.

"Verrat gescheitert"

Laut HRW wurden unter anderem Ludschain al-Hathlul, Asisa al-Jussef und Eman al-Nafdschan festgenommen, die sich in der Vergangenheit an Protesten gegen das Frauenfahrverbot im Königreich beteiligt hatten. Auch sind sie für ihren Kampf gegen die Bevormundung von Frauen durch männliche Verwandte bekannt. Die Zeitung "Al-Dschasirah" titelte in Anspielung auf die Festnahmen: "Euer Verrat ist gescheitert." In dem Beitrag wurden Hathlul und Jussef namentlich genannt.

Kronprinz Mohammed bin Salman: (k)ein Reformer?Bild: picture-alliance/dpa/SPA

Saudi-Arabien ist das einzige Land der Welt, in dem Frauen das Steuern eines Autos noch verboten ist. Im September 2017 kündigte die Führung des erzkonservativen Königreichs zwar an, das Fahrverbot am 24. Juni aufzuheben. Von einer Gleichberechtigung der Geschlechter ist das Land aber noch weit entfernt: So benötigen Frauen für Reisen, ein Studium oder die Ausübung bestimmter Berufe die Zustimmung ihres Vaters, Bruders, Mannes oder gar ihres Sohnes.

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hatte zuletzt Reformen eingeleitet, um sein Land zukunftsfähig zu machen. Dazu zählt auch eine stärkere Beteiligung von Frauen am Wirtschaftsleben. Viele Aktivisten kritisieren die Reformen jedoch als lediglich kosmetisch.

wa/qu (afp, dpa)

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