1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Saudis lassen Prinzessin Basmah frei

9. Januar 2022

Basmah bint Saud war vor fast drei Jahren inhaftiert und ohne Anklage in Riad festgehalten worden. Nun kam die Prinzessin, die sich für Frauenrechte in Saudi-Arabien einsetzte, wohl wieder auf freien Fuß.

Saudische Prinzessin Basmah bint Saud
Basmah bint Saud (Archivfoto)Bild: Mandel Ngan/AFP/Getty Images

Die saudische Prinzessin Basmah bint Saud und ihre Tochter Suhud sind wieder frei, wie die Menschenrechtsorganisation "ALQST for Human Rights" erfuhr. Basmah war im März 2019 inhaftiert und seitdem ohne Anklage festgehalten worden.

Einige Zeit vor ihrer Festnahme war die heute 57-Jährige aus London nach Saudi-Arabien zurückgekehrt. Als sie zu einer medizinischen Behandlung in die Schweiz reisen wollte, wurde sie festgesetzt. Die Behörden gingen damals offenbar von einem Fluchtversuch aus.

Basmah saß in Riad im Hochsicherheitsgefängnis Al-Ha'ir, wo zahlreiche politische Gefangene inhaftiert sind. Bereits im April 2020 hatte sie König Salman (86) und Kronprinz Mohammed bin Salman (36) vergeblich gebeten, sie aus gesundheitlichen Gründen freizulassen.

"Sie hat bestimmte Dinge kritisiert"

Die Prinzessin "äußerte sich sehr offen", beschrieb ein Vertrauter einst ihren politischen Standpunkt. "Sie ist nicht gegen das Regierungssystem in Saudi-Arabien, aber sie hat bestimmte Dinge kritisiert, die ihrer Meinung nach die Grenzen der Menschenwürde überschreiten."

Aus Basmahs Zeit in London etwa stammt ein Interview mit der BBC: Darin fordert die Prinzessin, Saudi-Arabien in eine konstitutionelle Monarchie umzuwandeln und Menschenrechte wie auch die Gleichheit von Männern und Frauen in der Verfassung des Landes festzuschreiben. Basmah ist eines von mehr als hundert Kindern von König Saud, der das Land bis 1964 regierte.

Prinzessin Basmah dürfte nicht ohne Zustimmung von Kronprinz Mohammed freigekommen seinBild: Xinhua/imago images

Kronprinz Mohammed versucht seit 2017, eine gesellschaftliche Öffnung des erzkonservativen Königreichs anzustoßen. So wurden das jahrzehntelange Fahrverbot für Frauen abgeschafft und Konzerte mit Frauen und Männern im Publikum erlaubt. Allerdings wurden die Reformen von einem harten Vorgehen gegen Regierungskritiker begleitet, darunter auch Frauenrechtlerinnen.

wa/ack (afp, qantara.de)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen