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Politik

Jemen erneut bombardiert

2. November 2018

Der Krieg im bitterarmen Jemen wird von den Vereinten Nationen als die aktuell größte humanitäre Katastrophe bezeichnet. Alle Friedensbemühungen der vergangenen Jahre scheiterten. Und wieder hagelte es Bomben.

Jemen Konflikt saudischer Soldat am Flughafen von Aden
Flughäfen, wie dieser in Aden, werden immer wieder angegriffen (Archivbild)Bild: Reuters/F. Al Nasser

Ungeachtet amerikanischer Appelle hat die von Saudi-Arabien geführte Koalition im Jemen nach einem Bericht des Fernsehsenders Al-Arabiya eine neue Offensive zur Eroberung der wichtigen Hafenstadt Hodeida begonnen. Jemenitische Regierungstruppen lieferten sich mit Luftunterstützung der Koalition schwere Gefechte östlich der Stadt am Roten Meer, berichtete der von Saudi-Arabien finanzierte Nachrichtensender. Die Stadt und der Hafen sind für die Versorgung des Landes mit Hilfsgütern von großer Bedeutung.

Erst Mitte der Woche hatten die USA Jemen-Friedensgespräche innerhalb von 30 Tagen gefordert. "Es ist Zeit für ein Ende der Kampfhandlungen", sagte Außenminister Mike Pompeo. Die Gespräche sollten unter UN-Vermittlung stattfinden.

Bereits in der Nacht hatte die Koalition einen Luftwaffenstützpunkt in der Nähe des internationalen Flughafens in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen. Das meldete die saudische Staatsagentur. Der Luftwaffenstützpunkt sei von den Huthi-Milizen genutzt worden, um Raketen abzuschießen, wurde der Sprecher der Koalition, Turki al-Malki, zitiert. Einwohner berichteten, es seien auf die Einrichtung rund 20 Angriffe geflogen worden. Der internationale Flughafen Sanaa sei weiter für die Vereinten Nationen und Hilfsoperationen geöffnet.

Erbitterter Kampf seit drei Jahren

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und sunnitische muslimische Verbündete kämpfen seit mehr als drei Jahren gegen die iranisch orientierten Huthis. Die Huthis, die die Regierung des international anerkannten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi 2014 ins Exil trieben, kontrollieren einen Großteil des Nordjemen, einschließlich der Hauptstadt Sanaa.

Die Vereinten Nationen bezeichnen den Krieg im Jemen als die größte humanitäre Katastrophe der Gegenwart. Etwa 22 Millionen Menschen seien auf Hilfe angewiesen. In dem Krieg sind nach UN-Schätzungen mehr als 28.000 Menschen getötet worden. Ein Großteil der Infrastruktur des Landes ist zerstört. Zudem wird dort der schlimmste Cholera-Ausbruch der Welt gemeldet.

as/se (dpa, rtre)

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