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Politik

Saudische Minister und Prinzen festgenommen

5. November 2017

Das saudische Königshaus festigt seine Machtposition und lässt eine ganze Reihe korrupter und womöglich auch unangenehmer Prinzen, Minister und Beamten festnehmen. Hinter allem soll der Kronprinz stehen.

Auch der reichste Mann der arabischen Welt muss nun hinter Gittern ausharren: Prinz Al-Walid bin Talal (Foto: Getty Images/AFP/I. S. Kodikara)
Auch der reichste Mann der arabischen Welt muss nun hinter Gittern ausharren: Prinz Al-Walid bin Talal  Bild: Getty Images/AFP/I. S. Kodikara

Der arabische Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtete, dass in Saudi-Arabien elf Prinzen, vier amtierende Minister sowie mehrere Dutzend ehemalige Minister entlassen und festgenommen worden seien. Dies sei auf Anordnung des Anti-Korruptions-Komitees geschehen, welches erst kürzlich per Dekret geschaffen wurde und von Kronprinz Mohammed bin Salman geleitet wird. Unter den Festgenommenen sei auch der Milliardär Prinz Al-Walid bin Talal, ergänzte die Nachrichtenseite "Sabaq".

16 Milliarden Euro mit Immobilienimperium gemacht 

Walid, ein Enkel des Staatsgründers Ibn Saudi, ist dem Magazin "Forbes" zufolge mit etwa 16 Milliarden Euro Vermögen der reichste Mann der arabischen Welt. Sein Geld hat er mit einem Immobilienimperium gemacht. Ihm gehören über seine Kingdom Holding unter anderem zahlreiche Luxushotels wie das "George V" in Paris oder das "Savoy" in London. Auch am Kurznachrichtendienst Twitter ist er beteiligt. Bereits im September hatten die Behörden des Königreichs zahlreiche Menschen festgenommen, darunter einflussreiche Geistliche.

Unter den Festgenommenen seien zudem der ehemalige Finanzminister Ibrahim al-Assaf und der Ex-Vorsitzende des königlichen Gerichts, Chalid al-Tuwaidschri, hieß es weiter.

Er steckt wohl hinter der Aktion: Kronprinz Mohammed bin Salman (r.) - hier mit Saudi-Arabiens König SalmanBild: picture-alliance/abaca/B. Press

Von ihren Aufgaben entbunden wurden unter anderem der Minister für die Nationalgarde, Prinz Moteib bin Abdullah, Wirtschaftsminister Adel al-Fakieh und der Kommandeur der Marine, Abdullah al-Sultan. In einer von der staatlichen Nachrichtenagentur SPA verbreiteten offiziellen Erklärung hieß es, "einige schwache Seelen", hätten ihre Interessen über die Interessen der Öffentlichkeit gestellt, "um illegale Gelder anzuhäufen".

Prinz Miteb bin Abdullah muss gehenBild: Reuters/P. Wojazer

Kronprinz auf Reformkurs

Kronprinz Mohammed bin Salman, der erst vor wenigen Monaten von seinem 81-jährigen Vater Salman zum Thronfolger ernannt wurde, gilt als treibende Kraft hinter den Personalentscheidungen der Monarchie. Ende Oktober hatte der 32-Jährige bei einem Wirtschaftsforum eine Abkehr seines Landes von ultrakonservativen Religionsprinzipien in Aussicht gestellt.

ie/rk/haz (afpd, dpa)

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