1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Harvey": Schäden wie bei "Katrina"?

28. August 2017

Die Lage im Flutgebiet in Texas spitzt sich weiter zu. Große Teile der Millionenmetropole Houston sind überflutet. Experten rechnen mit massiven Schäden. Präsident Trump will die Region am Dienstag besuchen.

USA Texas Hurrikan Harvey
Bild: picture-alliance/AP Photo/LM Otero

Die Hochwasserschäden durch den Hurrikan "Harvey" könnten laut Experten ähnlich hoch liegen wie bei "Katrina". Für präzise Schätzungen sei es noch zu früh, da der Sturm noch weiter wüte, teilte der Branchendienst Insurance Information Institute mit. Es seien hauptsächlich Kosten wegen der zu erwartenden Regenfälle und Überschwemmungen zu erwarten. Bei "Katrina" 2005 gab es in den US-Bundesstaaten Louisiana und Mississippi versicherte Hochwasserschäden von mehr als 15 Milliarden Dollar.

Die Nationalgarde evakuiert ein betroffenes Gebiet in HoustonBild: picture-alliance/Newscom/Lt. Zachary West/Texas National Guard/UPI Photo

"Harvey" hat in Texas bislang mindestens zwei Menschen getötet. Im von Sturzregen überfluteten Südteil des Bundesstaates spitzt sich die Lage weiter zu. Nach Angaben von Gouverneur Greg Abbott waren massive Rettungsaktionen mit Hunderten Booten und Dutzenden Helikoptern im Gange, um Menschen aus ihren überfluteten Häusern oder von Hausdächern zu bergen. 3000 Angehörige der Nationalgarde sowie der Garde von Texas sind mobilisiert, 250 Fernstraßen geschlossen. 

Luftbild des Zentrums von HoustonBild: Reuters/C. Tycksen

"Harvey" war am Freitagabend als mächtiger Hurrikan bei Rockport auf die texanische Küste am Golf von Mexiko geprallt. Seitdem schüttet der Tropensturm trotz deutlicher Abschwächung von der Stadt Corpus Christi im Südosten bis zur weiter nördlich gelegenen Millionenmetropole Houston sintflutartige Regenmengen aus. Da sich der Sturm kaum vom Fleck bewegt, dürfte er das Katastrophengebiet noch tagelang mit Starksturm, massiven Regenfällen, Überschwemmungen und Flutwellen beuteln. Nach jüngsten Vorhersagen könnte der Regen bis Freitag andauern.

Zahlreiche Straßen sind für Autos unpassierbarBild: picture-alliance/AP Photo/David J. Phillip

Vor allem in Houston waren Einsatzkräfte pausenlos im Einsatz, um mehr als 1000 Menschen aus überschwemmten Häusern oder Autos auf gefluteten Straßen zu befreien. Die städtische Katastrophenschutzbehörde forderte die 2,3 Millionen Einwohner auf, sich aufs Dach zu retten, sobald das oberste Stockwerk ihres Hauses nicht mehr sicher sei. Die Stadt öffnete öffentliche Gebäude als Notunterkünfte für Menschen, deren Häuser überflutet wurden.

Die beiden Flughäfen der Stadt, darunter das vielbeflogene Drehkreuz George Bush Intercontinental Airport, wurden geschlossen. Bis in die Innenstadt Houstons hinein sind Straßen unpassierbar, ganze Autobahnauffahrten vom Wasser verschluckt. Ein Krankenhaus wurde evakuiert, im nahe gelegenen Dickenson ein Altersheim ebenfalls. Manchen der Senioren reichte das Wasser im Sitzen schon bis zur Hüfte. 

Eine Mutter wartet mit ihrem vierjährigen Sohn in Rockport auf HilfeBild: Reuters/A.Latif

US-Präsident Donald Trump will das Flutgebiet am Dienstag besuchen. Einzelheiten würden noch ausgearbeitet, erklärte das Weiße Haus. Trump hatte mit Blick auf die Hilfsmaßnahmen zuvor im Kurzbotschaftendienst Twitter geschrieben, "nichts" werde dem Zufall überlassen. Die örtlichen Behörden und die US-Regierung arbeiteten "großartig" zusammen. Vorsorglich hatte Trump auf Ersuchen von Gouverneur Abbott den Katastrophenfall für Texas ausgerufen. Damit können Bundesmittel zur Behebung der Sturmschäden freigegeben werden.

stu/haz (afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen