Linda Evangelista verbinden wir mit Schönheit. Damit aber ist es vorbei. Bei einer Schönheits-OP vor einigen Jahren wurde sie furchtbar entstellt. Als Model wird sie wohl nie wieder arbeiten können.
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Sie sei von dem sogenannten CoolSculpting-Verfahren brutal verunstaltet worden. Das hat das ehemalige Topmodel Linda Evangelista jetzt in aller Öffentlichkeit erklärt und gibt vor Millionen von Menschen zu, dass die letzten Jahre die reinste Hölle für sie gewesen seien.
Dass sie nicht mehr so schön ist, wie wir sie kennen, ist wohl auch der Grund dafür, dass sie sich aus der Öffentlichkeit und aus ihrem Leben als Model zurückgezogen hat.
Warum sie nicht mehr arbeite, während ihre Kolleginnen gut im Geschäft seien, erklärt die heute 56-jährige auf Instagram damit, dass das sogenannte CoolSculpting-Verfahren des Unternehmens Zeltiq Aesthetics Inc. sie brutal entstellt habe.
Mit Eis gegen Fett
CoolSculpting – auch als Kryolipolyse bekannt - ist eine Methode, Fettgewebe zu reduzieren. Dabei werden die Stellen, an denen das Fettgewebe abgebaut werden soll, etwa eine Stunde lang mit einem speziellen Applikator stark herunterkühlt, die Fettzellen sterben ab. Durch die Unterkühlung kommt es zu einer Gewebeentzündung, die Fettgewebsschicht soll danach um 10 bis 25 Prozent abgenommen haben.
Bei Evangelista hatte die Methode aber genau das Gegenteil von dem erreicht, was das Topmodell mit dem Eingriff hatte erreichen wollen. Die Fettzellen wurden vergrößert, eine offenbar seltene Nebenwirkung. Darüber sei sie vor dem Eingriff nicht aufgeklärt worden.
Paradoxe Adipöse Hyperplasie (PAH)
Evangelista entwickelte eine sogenannte paradoxe adipöse Hyperplasie. Die Fettzellen, die durch Kälte hätten abgebaut werden sollen, wurden größer. Das Gewebevolumen nahm an den behandelten Stellen zu, nicht ab. Sie sei brutal entstellt, die adipöse Hyperplasie habe ihren Lebensunterhalt zerstört. Außerdem entwickelte sie schwere Depressionen, ging kaum noch unter Menschen, wurde nach eigenen Aussagen zur Einsiedlerin.
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Falsche Versprechungen
Im Internet wird das Verfahren auf verschiedenen Seiten als schonende Methode zur Behandlung von Fettgewebe angepriesen. Die Behandlung kann laut verschiedener Schönheitsinstitute ambulant durchgeführt werden. Lange Ausfallzeiten seien nicht zu befürchten und es sei ein weltweit erfolgreiches Verfahren.
Bei dem Topmodell der 1990er war das Verfahren keineswegs erfolgreich. Jetzt zieht Evangelista vor Gericht. Das ehemalige Topmodel reichte Klage gegen das Unternehmen Zeltiq Aesthetics Inc. ein. In der Klage heißt es, sie fordere Schadensersatz in Höhe von 50 Millionen US-Dollar für ihr Leiden, den Verlust von Aufträgen und öffentlichen Auftritten..
Zuspruch bekam sie von anderen Supermodels wie Naomi Campbell, Cindy Crawford und Claudia Schiffer. Ihr Post auf Instagram war offenbar nicht nur für sie ein Befreiungsschlag: "Ich habe die Nase voll, so zu leben. Ich möchte erhobenen Hauptes aus meiner Tür gehen, auch wenn ich nicht mehr wie ich selbst aussehe", schrieb Linda Evangelista.
Weibliche Schönheiten in der Mythologie
Der Körper einer Frau, ihr Gesicht, ihre Kleidung: Weibliche Schönheit, so heißt es, liegt im Auge des Betrachters. Aber woher kommen unsere Schönheitsbilder? Zum Weltfrauentag suchen wir nach Antworten in der Kunst.
Bild: gemeinfrei
Hathor
Erotik, Rausch und Tanz - dafür steht eine der ältesten ägyptischen Urgöttinnen. Hathor, Göttin der Liebe und der Schönheit und Vorläuferin von Aphrodite/Venus, gilt - wie Isis - auch als die Urform der "großen Mutter". Hathor hilft bei der Geburt, kein Wunder bei der ganz besonders weiblichen Fruchtbarkeitsgöttin.
Bild: picture-alliance/dpa/Heritage-Images
Aphrodite
Was Frauen schön wirken lässt, folgt Studien zufolge universellen Gesetzen. Je gleichmäßiger das Gesicht, desto hübscher. Je weiblicher der Körper, desto attraktiver wird er bewertet, dabei sollte er weder zu dick noch zu mager sein. Sie gilt als Schönheit par Excellence: die griechische Göttin Aphrodite, das klassische Schönheitsideal der Antike.
Was den Griechen Aphrodite, war den Römern ihre Venus. Die "Geburt der Venus" des Renaissance-Malers Sandro Botticelli (1445-1510) ist die erste bekannte Verherrlichung der Schönheit des unbekleideten Frauenkörpers seit der Antike. Das Bild zeigt die aus einer Muschel Geborene in ihrer nackten Reinheit.
Bild: gemeinfrei
Schlummernde Venus
Auch Giorgiones "Schlummernde Venus" war ohne Vorbild. Die Göttin des Renaissance-Malers, die er wahrscheinlich 1507 für eine Hochzeit malte und die möglicherweise Tizian vollendete, ruht in friedlicher Erwartung. Die weichen Wellenlinien der Landschaft setzen die sanften Linien des Körpers fort. Wo Botticelli Wind und jugendliche Frische suggeriert, zielt Giorgione auf harmonische Ausstrahlung.
Bild: picture-alliance/akg-images
Venus von Urbino
Tizians 30 Jahre später entstandene "Venus von Urbino" zeigt eine nackte junge Frau in einem Innenraum, ruhend in fast derselben Position wie bei seinem Lehrer Giorgione. Und doch erzielt das Bild eine ganz andere Wirkung. Tizian malte es wahrscheinlich vor seiner eigenen Eheschließung. Entstand das Bild voller Schmelz zur erotischen Erziehung seiner Braut? Die Kunstgeschichte ist sich uneins.
Bild: picture-alliance/akg-images
Die schöne Helena
Ihre Schönheit ist sprichwörtlich. Ein ganzes Reich ist ihretwegen untergegangen, jeder Mann, der sie sah, wollte sie besitzen. Homer erwähnte Helena in der Illias, Goethe schrieb sie in seinen Faust II hinein. Das Historiengemälde aus dem 18. Jahrhundert zeigt die Tochter Zeus bei ihrem Aufbruch nach Troja.
Bild: Imago Images/Le Pictorium
Freya
Auch die nordische Göttin Freya demonstriert durch ihren strahlenden Halsschmuck gesellschaftlichen Status. Diese Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit ist jedoch nicht auf Ruhe und Harmonie aus, die Anführerin der Walküren steht eher für schöne, kämpferische Frauen. Das Bild der Wanen-Göttin entstammt einem Buch des Schotten Donald A. Mackenzie über teutonische Mythen und Legenden von 1890.
Schon in der Antike galt als Ideal für den weiblichen Körper, dass er weder zu dick noch zu dünn und an den geeigneten Stellen gut gerundet sein sollte. Auch Ludwig von Hofmann malte seine Aphrodite um 1920 so, wenn auch - vom Jugendstil beeinflusst - lebensphilosophisch verklärt.