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Politik

Schüsse nach Soldatenmeuterei

15. Mai 2017

Schon seit einiger Zeit rumort es im Militär der Elfenbeinküste. Die Soldaten beklagen nicht gezahlte Gelder. Ihrem Ärger machen sie mit Schießereien Luft, zuletzt starb dabei ein Mensch.

Meuternde Soldaten vor einem LKW
Die unzufriedenen Soldaten errichteten Straßenblockaden, um Geld einzutreibenBild: Getty Images/AFP/I. Sanogo

In den zwei größten Städten der westafrikanischen Elfenbeinküste - in Abidjan und Bouaké - fielen Schüsse nach neuerlichen Soldatenmeutereien. Das berichteten Einwohner mehreren Nachrichtenagenturen.

In Abidjan waren demnach Schüsse auf zwei Militärstützpunkten im Osten der Stadt zu hören. In der zweitgrößten Stadt Bouaké waren ebenfalls regelmäßige Schüsse zu hören. Die Aufständischen schießen in der Regel in die Luft, um ihrem Ärger über nicht gezahltes Geld zum Ausdruck zu bringen.

Schießerei mit Todesfolge

Am Sonntag hatten meuternde Soldaten nach Medienberichten aber auch auf Demonstranten geschossen und eingeprügelt und dabei mindestens einen Menschen getötet, 16 wurden verletzt. Zudem übernahmen sie die Kontrolle über zentrale Plätze Bouakés und verlangten an Blockadestellen Geldzahlungen, bevor sie Fahrzeuge durchließen (Artikelbild). Anhänger von Präsident Alassane Ouattara wurden verprügelt.

Entschädigungen zurückgezogen

Die Meuterei der Soldaten hatte am frühen Freitag in Bouaké ihren Lauf genommen, als ein Militärsprecher verkündete, auf zuvor gemachte finanzielle Forderungen zu verzichten. Nach einer landesweiten Meuterei im Januar sollten die Soldaten demnach Entschädigungen für verzögert ausgezahlten Sold und nicht erhaltene Boni bekommen. Doch die Regierung zahlte bisher nur einen Teil des Geldes und machte dafür Engpässe nach dem Einbruch der Preise für Kakao - dem Hauptexportgut des westafrikanischen Landes - verantwortlich. Viele Zivilisten haben kein Verständnis für die Forderungen der Soldaten, sie sehen sie als überzogen an.

Die aktuelle Meuterei geht Beobachtern zufolge von einem Kontingent von 8400 ehemaligen Rebellen aus, die im Zuge der Beilegung des Konfliktes 2011, bei dem sich Anhänger Outtaras mit denen seines Vorgängers Laurent Gbagbo bekämpften, in die Armee integriert worden waren. Insgesamt hat die Armee 22.000 Angehörige.

fab/uh (afp, dpa, rtre)

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