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Schüsse vor Regierungssitz in Rom

28. April 2013

Parallel zur Vereidigung der neuen italienischen Regierung hat ein Mann vor dem Amtssitz des Ministerpräsidenten in Rom um sich geschossen. Zwei Polizisten und eine Passantin wurden verletzt.

Ein verwundeter Carabiniere am Boden liegend vor dem Palazzo Chigi (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Der Schütze wurde vor dem Palazzo Chigi festgenommen, wie italienische Medien berichteten. Der Mann habe plötzlich mit einer Pistole eine Reihe von Schüssen abgegeben und sich selbst verletzt, als er fliehen wollte. Der Schütze stamme aus dem süditalienischen Kalabrien. Der 49-jährige Arbeitslose begründete die Tat mit seiner Wut auf die Politiker, wie die Staatanwaltschaft mitteilte. Die beiden getroffenen Polizisten wurden nach den Angaben der Behörden nicht lebensgefährlich verletzt. Der Regierungspalast Chigi liegt im historischen Zentrum Roms.

Währenddessen vereidigte Staatspräsident Giorgio Napolitano in seinem einen Kilometer entfernten Amtssitz, dem Quirinals-Palast, das Kabinett des neuen Regierungschefs Enrico Letta. Dem Kabinett gehören Politiker von Lettas sozialdemokratisch orientierter Demokratischer Partei PD, der rechtsgerichteten PdL von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi und der kleinen Zentrumspartei des scheidenden Ministerpräsidenten Mario Monti an. Weder Berlusconi noch Monti oder PD-Chef Pier Luigi Bersani werden Ministerämter übernehmen.

Italiens neue Regierung vereidigt

01:43

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Die Protestbewegung "Fünf Sterne", die rechtsgerichtete "Lega Nord" und die kleine Linkspartei SEL bilden die Opposition. Bei der Parlamentswahl im Februar hatte die PD die Mehrheit im Abgeordnetenhaus, nicht aber im gleichberechtigten Senat gewonnen. Parteichef Bersani war es nicht gelungen, eine Koalition zusammenzubringen.

Eigentlicher Architekt des neuen Regierungsbündnisses ist Napolitano. Auf Bitten der jetzigen Koalitionsparteien hatte sich der fast 88-Jährige jüngst zu einer zweiten Amtszeit als Staatsoberhaupt bereit erklärt aber gleichzeitig zur Bedingung gemacht, dass die Parteien zusammenarbeiteten.

Staatspräsident Napolitano (l) und Regierungschef Letta bei der Vereidigung des KabinettsBild: VINCENZO PINTO/AFP/Getty Images

Und auch ein Regierungsprogramm hat der Präsident dem neuen Kabinett mit auf den Weg gegeben. Zwei von Napolitano eingesetzte Kommissionen hatten Anfang April ein Reformpaket für das hoch verschuldete und wirtschattlich schwächelnde Italien vorgelegt.

wl/re/uh (dpa, afp, rtr)

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