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Schalke trennt sich von Sponsor Gazprom

Andreas Sten-Ziemons mit SID, dpa | Stefan Nestler mit SID, dpa | Tobias Oelmaier
28. Februar 2022

Der Fußball-Zweitligist beendet als Konsequenz auf den russischen Angriff auf die Ukraine die Zusammenarbeit mit dem Energiekonzern. Auch die UEFA zieht Konsequenzen und will den Gazprom-Kontrakt beenden.

Schalker Torwart-Trikot ohne Gazprom-Logo, stattdessen mit Schriftzug "Schalke 04"
Kein Gazprom-Schriftzug mehr auf der Schalker Trikot-BrustBild: Thomas Niedermueller/Getty Images

Fußball-Zweitligist Schalke 04 beendet seine Partnerschaft mit seinem umstrittenen russischen Hauptsponsor Gazprom. Die gemeinsame Entscheidung des Vorstands und des Aufsichtsrats verkündete der Klub am Montag. Weitere Informationen werde der Verein "zu gegebener Zeit bekannt gegeben". Der Vertrag der finanziell klammen Knappen mit Gazprom lief noch bis 2025. In der 2. Liga sollten vom russischen Gaslieferanten neun Millionen jährlich fließen, bei einem Aufstieg wäre die Summe wohl auf 15 Millionen Euro pro Saison angestiegen.

"Die vollständige finanzielle Handlungsfähigkeit des Vereins bleibt von dieser Entscheidung unberührt. Die Vereinsführung ist zuversichtlich, zeitnah einen neuen Partner präsentieren zu können", teilten die Schalker mit. Bereits am Donnerstag vergangener Woche hatten die Schalker entschieden, den Schriftzug des Großsponsors vom Trikot zu entfernen. Beim 1:1 in Karlsruhe traten die Knappen stattdessen mit "Schalke 04" auf der Brust an. Geschäftsmann Matthias Warnig, der als enger Vertrauter Putins gilt, hatte mit sofortiger Wirkung sein Aufsichtsratsmandat bei den Schalkern niederlegt.

Möglicherweise gibt es sogar eine Finanzhilfe von der Liga, um den Verlust auszugleichen. DFB-Interims-Präsident Hans-Joachim Watzke, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball Liga (DFL) und Klubchef von Borussia Dortmund, hatte im Aktuellen Sportstudio des ZDF eine Unterstützung der anderen Klubs für Schalke ins Gespräch gebracht.

Auch UEFA denkt an Gazprom-Trennung

Offenbar scheint auch der europäische Fußballverband UEFA angesichts des Krieges in Osteuropa gewillt, die Trennung vom russischen Großsponsor Gazprom durchzuziehen. Nach Informationen der englischen Zeitung "The Times" wird an einer Auflösung des millionenschweren Vertrags gearbeitet. Die UEFA teilte zunächst nur mit, dass "weitere Sitzungen des Exekutiv-Komitees in Kürze stattfinden", bei diesen würden "zusätzliche Angelegenheiten" behandelt. Die Trennung von Gazprom wäre wirtschaftlich ein großes Opfer: Die seit zehn Jahren bestehende Zusammenarbeit läuft noch bis 2024, die EM-Endrunde in Deutschland eingeschlossen. Schätzungen zufolge kassierte die UEFA bislang zwischen 40 und 48 Millionen Euro pro Jahr von dem Gaskonzern. 

Ausschluss von der WM?

Der Fußball-Weltverband FIFA will Russland nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von seinen Wettbewerben suspendieren. Damit dürfte die Nationalmannschaft aus Russland nicht an den WM-Playoffs im März und auch nicht an der Weltmeisterschaft in Katar am Jahresende teilnehmen.

 

Der Artikel wurde am 28. Februar aktualisiert.

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