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Schalke verzweifelt an der Chancenverwertung

Jörg Strohschein aus Leipzig
28. Oktober 2018

Schalke 04 erkämpft sich mit einer engagierten Leistung einen Punkt bei RB Leipzig. Allerdings treffen die Stürmer wieder nicht. Die Offensive des Ruhrgebietsklubs ist derzeit so schwach wie schon lange nicht mehr.

Fußball Bundesliga RB Leipzig - FC Schalke 04
Bild: Imago/Nordphoto

Die Gesichter wirkten ein einigermaßen ratlos, auch wenn die Aussagen so klangen, als wollten sie Optimismus versprühen. Die Spieler des FC Schalke 04 waren nach dem 0:0 bei RB Leipzig hin und hergerissen zwischen der Zufriedenheit über diesen einen Auswärtspunkt. Und der Enttäuschung über die erneut vergebene Chance, mit einem Sieg einen Kontrapunkt zur aktuellen Talfahrt in der Bundesliga zu setzen. "Ich bin zufrieden mit dem Spiel. Schade, dass wir kein Tor erzielt haben", sagte etwa Mittelfeldspieler Benjamin Stambouli. Weston McKennie war sich sicher, dass wir "unbedingt ein Tor schießen wollen. Irgendwann wird das auch wieder passieren". 

An Leidenschaft, Einsatz, Laufbereitschaft hatte es dem Ruhrgebietsklub in Sachsen nicht gemangelt. Es war ein Abnutzungskampf, in dem beide Mannschaften ihre Kräfte aufgebraucht hatten. Aber neben all dem Kampf und Substanzverlust haben es die Schalker wieder einmal nicht geschafft, einen Treffer zu erzielen. Gerade einmal fünf Tore haben die Königsblauen in nun neun Partien erzielt. Eine Zahl, mit der das Team kaum konkurrenzfähig ist. Es ist zudem die schlechteste Schalker (Angriffs-) Bilanz seit 51 Jahren. "Es ist einfach schade", sagte Trainer Domenico Tesco über den Umstand, dass seine Spieler das gegnerische Tor einfach nicht treffen wollen. Selbst die besten Chancen lassen sie ungenutzt.

Heidel: "Da kann kein Trainer der Welt was machen"

Die meisten Schalker Abschlüsse sind leichte Beute für Leipzigs Torwart Peter GulacsiBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Angreifer Breel Embolo etwa, der aus sechs Metern zentral vor dem Tor und ungedeckt mit dem Kopf den Ball nach einem Eckball nicht unterbrachte. Oder Weston McKennie, der ebenfalls per Kopfball nach einem Eckball nur die Querlatte des Leipziger Tores getroffen hat. Ob Stambouli, McKennie, Tedesco: Alle drei betonten, dass sie sich größere Sorgen machen würden, wenn die Mannschaft sich erst gar keine Torchancen herausspielen würde - denn dann hätten sie ja erst gar keine Chance, einen Treffer zu erzielen. "Das ist im Fußball so eine Phase, wo man das Tor einfach nicht trifft. Die wird auch wieder vorübergehen. Da kann kein Trainer der Welt was ändern. Das werden wir hoffentlich bald wieder abstellen", sagte auch Schalkes Sportvorstand Christian Heidel.

Allerdings stellt sich nach so vielen Partien die Frage, ob die Schalker Offensive gegenüber der Konkurrenz über die nötige Qualität verfügt, um sich gegen die gegnerischen Abwehrreihen durchsetzen zu können. Spielerisch agieren die Schalker oft unzureichend. Zumal die beiden hochkarätigen Torchancen auch gegen Leipzig nicht aufgrund von spielerischen Bemühungen entstanden sind sondern aus Standardsituationen.

Defensive ist immer stabiler

Benjamin Stambouli (l.): "Zufrieden mit dem Spiel"Bild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Und es scheint kein Zufall zu sein, dass es immer wieder Embolo ist, der beste Einschussmöglichkeiten vergibt. Zuletzt, in der Champions League bei Galatasaray Istanbul, hatte er unmittelbar vor dem Tor ebenfalls die Nerven verloren und eine Doppelchance geradezu leichtfertig vergeben.

Die gute Botschaft für die Schalker aus dem Spiel in Leipzig war, dass zumindest die Defensive wieder diese Stabilität ausstrahlt, die sie auch im Vorjahr ausgezeichnet hatte. Viele Parameter im Schalker Spiel bewegen sich wieder auf ein Normalmaß. Allerdings läuft ihnen ein wenig die Zeit davon. Am Mittwoch im DFB-Pokal beim 1. FC Köln steht die nächste Bewährungsprbe auf dem Plan. Dann wollen die Schalker auch mal wieder treffen. "Das ist der Plan", sagt Heidel. 

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