1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Scharfe Kritik des OHR an Srebrenica-Bericht

4. September 2002

- Regierung der Republika Srpska weist Vorwürfe zurück

Bijeljina, 3.9.2002, SRNA

SRNA, serb., 3.9.2002

Das Büro des Bosnien-Beauftragten hat heute den Bericht der Regierung der Republika Srpska über das Massaker von Srebrenica verurteilt und es als "verantwortungslosen Versuch" bezeichnet, "die Wähler irrezuführen und keine Rücksicht darauf zu nehmen, welches Trauma die Überlebenden des Massakers erlitten haben". OHR-Sprecher Mario Brkic sagte auf einer Pressekonferenz internationaler Organisationen in Sarajevo, in dem Bericht der Regierung der Republika Srpska sei die Zahl der Opfer des Massakers von 1995 zu niedrig angegeben worden. "Die Geschichte kann auf diese Weise nicht verfälscht werden", erklärte Brkic. (TS)

SRNA, serb., 3.9.2002

Die Regierung der Republika Srpska ist der Ansicht, dass die Reaktion des OHR (Büro des Hohen Vertreters) auf den Srebrenica-Bericht voreilig und die Verurteilung auf gewisse Medienberichte in der Föderation zurückzuführen ist, teilte das Regierungsbüro für Öffentlichkeitsarbeit mit. "Noch überraschender ist, dass OHR-Vertreter öffentlich das Dokument verurteilt haben, das sie noch nicht einmal gelesen haben." Bei dem Srebrenica-Bericht handele es sich nicht um einen Bericht der Regierung, sondern einen Bericht ihres Büros für die Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal. "Es ist eine weitere Bestätigung dafür, dass der OHR immer noch für den Druck von Medien in Sarajevo anfällig ist und seinen Standpunkt auf deren Berichte und deren Information stützt, wobei seine Neutralität und Objektivität in Frage gestellt werden", ist in der Mitteilung zu lesen. (...) Der letzte Bericht dieses Büros (...) sei noch nicht mit der Regierung der Republika Srpska diskutiert worden. Es wäre logisch gewesen, wenn der OHR seine Meinung zu dem Bericht erst gesagt hätte, nachdem die Regierung ihn erörtert und offiziell dazu Stellung bezogen hat.

Die Äußerungen des OHR-Sprechers Mario Brkic auf der heutigen Pressekonferenz internationaler Organisationen in Sarajevo enthielten falsche Tatsachen, so die Mitteilung. Die Studie, die sich auf die Chronologie der Kriegsereignisse auf dem Gebiet von Srebrenica und das Terrornetz von Al-Qaida in der Welt beziehe, wozu auch die Präsenz von Mujahiddin in Bosnien-Herzegowina gehöre, sei nicht ein Bericht der Regierung der Republika Srpska, sondern Teil eines Berichts über die Arbeit des Büros für Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal, das das Büro alle drei Monate der Regierung unterbreite.

"Es überrascht, dass die Kritik an der Regierung der Republika Srpska auf einer Pressekonferenz des OHR geäußert wurde, die vor einer Pressekonferenz von Vertretern des Büros für Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal stattfand, auf der deutlich erklärt worden ist, dass dieser Bericht der Regierung noch nicht vorliege, was ein Hinweis darauf ist, dass der Kritik Berichte gewisser Medien in der Föderation zugrunde liegen, die heute den Bericht des Büros als Regierungsbericht bezeichnet haben", ist in der Mitteilung zu lesen. (TS)