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Scharping und Gräfin Pilati getrennt

27. Januar 2016

Normalerweise sind gescheiterte Ehen von Ex-Spitzenpolitikern an dieser Stelle nicht der Rede wert. Aber diese Liebe sorgte schon zu Beginn für Schlagzeilen. Nun sind Rudolf Scharping und Gräfin Pilati kein Paar mehr.

Rudolf Scharping und Kristina Gräfin Pilati
Bild: picture-alliance/dpa/F. May

Es ist das bei solchen Themen für gewöhnlich gut unterrichtete Fachmagazin "Bunte", das die Geschichte hat: Der frühere SPD-Chef Rudolf Scharping (68) und seine Ehefrau Kristina Gräfin Pilati (67) gehen getrennte Wege. Es sei ein "länger gereifter Entschluss", zitierte das Magazin die beiden. Die Nachrichtenjournalisten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wollten es genauer wissen, bekamen aber von dem früheren SPD-Spitzenmann und heutigem Präsidenten des Bundes Deutscher Radfahrer keine nähere Auskunft mehr. In dem Interview - eben mit jenem Fachmagazin - sei alles mitgeteilt, was kommuniziert werden sollte, hieß es von der Firma des Ex-Politikers, der Rudolf Scharping Strategie Beratung Kommunikation AG.

Frau Pilati von Thassul zu Daxberg, nicht mehr Scharping

Seine Frau, die den ohnehin klangvolleren Namen Kristina Gräfin Pilati von Thassul zu Daxberg trägt, brachte die Information noch anders an die Leser: "Die Liebe ist einfach gegangen", erklärte die 67-Jährige gegenüber der Illustrierten. Die hatte einige Jahre vorher getitelt: "Total verliebt auf Mallorca." Und damit ging der Ärger los. Oder die Liebe, je nachdem.

Der ehemalige Bundesverteidigungsminister und die Anwältin Pilati hatten im Frühjahr 2003 geheiratet. Das war schon zwei Jahre nachdem die Öffentlichkeit auf besondere Weise von der Beziehung Kenntnis erlangt hatte. Als Scharping Bundesverteidigungsminister war, ließ er geschehen, dass im Jahr 2001 - die erwähnten dpa-Nachrichtenkollegen schreiben - "Turtelfotos" (siehe oben) mit seiner damaligen neuen Freundin Pilati im Pool auf Mallorca an die Öffentlichkeit gerieten. Das an sich wäre vielleicht nicht so schlimm gewesen, wenn die Bundeswehr nicht gerade unmittelbar vor einem Militäreinsatz auf dem Balkan gestanden hätte. Keine lustigen Zeiten damals für einen Verteidigungsminister.

Bild: picture-alliance/dpa

Das fand auch Scharpings Chef, der allerdings in Ehefragen ebenfalls versierte damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder. Für den war - in der Causa Scharping - Schluss mit lustig, nachdem bekannt wurde, dass sein SPD-Parteifreund Zahlungen von einer PR-Agentur erhalten hatte. Schröder entließ den spätestens seit jenen "Turtelfotos" (dpa) als angeschlagen geltenden Scharping im Juli 2002. Dessen PR-Mann Moritz Hunzinger, ein Unionsmitglied nebenbei bemerkt, konnte dies nicht mehr verhindern. Nicht einmal durch die Auswahl gut sitzender Anzüge für seinen Mandanten und sich selbst.

Ziemlich beste Parteifreunde: Schröder entlässt seinen Minister ScharpingBild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

ml/wl (dpa,afp)