Schattenwelten - Die neue Macht der Geheimdienste
5. Januar 2022So gut wie heute scheinen Geheimdienste zuletzt im Kalten Krieg aufgestellt gewesen zu sein. Die progressive Technik macht zudem eine neue Kriegsführung möglich. Längst geht es nicht mehr nur um Russland und die USA. Dies könnte eine neue Epoche der Unruhe bedeuten.
Die USA haben seit 2010 so viele Spione und Informanten auf einmal verloren wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Auch die deutschen Geheimdienstchefs bestätigen, dass die Zeiten wieder hart geworden sind. Geld, Daten und Zugänge verschmelzen zu einem neuen Machtfaktor. Die US-Wahl 2016 machte das deutlich: Donald Trump wird durch eine Firma unterstützt, die eine Software für den Online-Handel entwickelte und so Daten generierte. Und nicht nur das: Die US-Geheimdienste sind sich sicher, dass Donald Trump auch mithilfe der russischen Geheimdienste gewählt wurde.
Doch die USA haben alte Einflusssphären verloren und Verbündete verfolgen zunehmend eigene Ziele. Weder der eigenen Armee noch dem riesigen Spionageapparat gelingt es, die Konkurrenz zu kontrollieren. Kann Präsident Biden sein Land wieder zur Ordnungsmacht werden lassen? Und was bedeutet das für die vielen Konfliktlinien mit China, dem Iran, Russland, aber auch mit Verbündeten wie Saudi-Arabien und der Türkei? Die Regime, denen Trump freien Lauf ließ, werden ihre Freiräume verteidigen und ihre Macht demonstrieren.
Sollten die Auseinandersetzungen mit den alten und neuen Feinden immer härter werden, ist den westlichen Geheimdiensten und ihren Dienstleistern dann bald wieder alles erlaubt? Ein Krieg, der mit Drohnen- und Hackerangriffen, mehr delegierter Gewalt und Überwachung geführt wird, könnte die Konflikte eskalieren lassen.
Viele Errungenschaften der letzten Jahrzehnte, die Genfer Konventionen, die klare Abgrenzung von Unrechtsstaaten wie dem Dritten Reich - all das von jetzt auf gleich vorbei? Im neuen Krieg der Geheimdienste kann jedes Land zum Schlachtfeld oder zum Tatort werden.
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