Schauspieler Jean Rochefort ist tot
9. Oktober 2017
Rochefort wirkte in mehr als 150 Kino- und TV-Produktionen mit, darunter viele Komödien. Er war Hauptdarsteller in Filmen wie "Ein Elefant irrt sich gewaltig" (1976) von Regisseur Yves Robert und "Der Mann der Friseuse" (1990, Regie: Patrice Leconte). Kultstatus erreichten die Spionagefilm-Persiflagen "Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh" von 1972 und die Fortsetzung "Der große Blonde kehrt zurück" zwei Jahre später, bei denen ebenfalls Yves Robert Regie führte. Darin spielt Rochefort an der Seite von Pierre Richard den intriganten Geheimdienstchef Colonel Toulouse. Zwei Jahre später verkörperte er den Inspektor Guilboud in der Georges-Simenon-Verfilmung "Der Uhrmacher von Saint-Paul" von Regisseur Bernard Tavernier.
Rochefort spielte an der Seite berühmter französischer Darsteller wie Louis de Funès und Gérard Depardieu. Mit seinem Schnurrbart und seinem verschmitzten Lächeln galt er als die Personifizierung des Franzosen alter Schule, der sich selbst nicht zu ernst nimmt. In der jüngeren Vergangenheit war er auch in internationalen Kinoproduktionen wie "Mr. Bean macht Ferien" (2006) und "Asterix & Obelix - Im Auftrag ihrer Majestät" (2012) zu sehen.
Im Laufe seiner mehr als 50 Jahre währenden Filmkarriere wurde Rochefort drei Mal mit dem wichtigsten französischen Filmpreis César ausgezeichnet: 1976 für seine Rolle in dem Film "Wenn das Fest beginnt", 1978 für seinen Part in "Die Schlemmer-Orgie" und 1999 mit dem Ehren-César für sein Lebenswerk.
Begonnen hatte Rocheforts Schauspielkarriere allerdings im Theater: Er spielte ab 1949 auf zahlreichen Pariser Bühnen und feierte Erfolge in Stücken von Harold Pinter, Peter Ustinov, Henry Miller und David Mamet.
Rochefort starb in der Nacht auf Montag im Alter von 87 Jahren in einem Pariser Krankenhaus, wie seine Tochter Clémence der französischen Nachrichtenagentur AFP mitteilte.
ka/pl (AFP/dpa)