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Politik

Schlag gegen internationale Schleusergruppe

9. November 2016

Mit einer Großrazzia ist die Polizei gegen ein Schleusernetzwerk vorgegangen, das Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa bringt. Fast alle Festgenommenen sind Syrer.

Deutschland Razzia Schleuser
Bild: Bundespolizei

Bei der länderübergreifenden Aktion gegen den Schleuserring wurden 13 Verdächtige festgenommen, sechs in Deutschland und sieben in Österreich. In der Bundesrepublik seien rund 300 Bundespolizisten an den Wohnungsdurchsuchungen in Schleswig-Holstein, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin, Hessen und Bayern beteiligt gewesen, teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam mit.

Das große Geschäft mit der Not

Im Visier von Justiz und Polizei seien Schleuser, die durch "eiskaltes Gewinnstreben" das Leben von Flüchtlingen gefährdeten, hieß es. Sie hätten die Menschen in einem nicht hochseetauglichen Schlauchboot auf die lebensgefährliche Reise von der Türkei nach Griechenland geschickt.

Konkreter Ausgangspunkt der aktuellen Ermittlungen war den Angaben zufolge das Kentern eines Flüchtlingsbootes in der Ägäis am 20. September 2015. Die Polizei wirft den Verdächtigen vor, dabei den Tod von vermutlich 26 Menschen, darunter mehrere Kinder, billigend in Kauf genommen zu haben. Während der Fahrt kollidierte das Schlauchboot in der Dunkelheit mit einem Frachtschiff. Von den insgesamt 46 Insassen konnten nur 20 Menschen durch die griechische und türkische Küstenwache aus Seenot gerettet werden.

Nach Angaben der Bundespolizeiinspektion München sind zwei der in Bayern gefassten mutmaßlichen Schlepper Mitglieder einer international agierenden Schleuserorganisation mit Sitz in Italien. Bereits im September seien Teile dieser Gruppierung zerschlagen worden. In einer auch damals international abgestimmten Aktion seien bereits 13 Bandenmitglieder in Italien sowie drei weitere Schleuser in Belgien, Frankreich und Schweden festgenommen worden.

qu/mak (dpa, afp, rtr)

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