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Politik

Gegen islamistische und rechtsextreme Musik

20. Mai 2022

Behörden von sechs europäischen Ländern haben einen Online-Anbieter dazu verpflichtet, mehr als 1000 Audioinhalte zu löschen. Dabei ging es vor allem um Stücke, die Gewalt verherrlichen.

Ein Rechtsrock-Konzert in der sächsischen Stadt Ostritz
Ein Rechtsrock-Konzert in der sächsischen Stadt Ostritz (Archivfoto)Bild: Daniel Schäfer/dpa/picture alliance

Sechs europäische Staaten, darunter Deutschland, haben in der vergangenen Woche islamistische und rechtsextreme Audiopropaganda aus dem Internet genommen. Die internationale Aktion sei mit der europäischen Polizeibehörde Europol und dem Musikdienste-Anbieter Soundcloud organisiert worden, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mit.

"Verantwortliche Nutzer identifizieren"

Die Sicherheitsbehörden hätten die Inhalte von Soundcloud gesichtet, sie seien dann auf mögliche Gesetzesverstöße überprüft worden. Etwa 1100 einschlägige Inhalte seien an Soundclud zur Löschung gemeldet worden, darunter "zahlreiche gewaltverherrlichende Lieder", die von islamistischen oder rechtsextremen Gruppierungen veröffentlicht worden seien, hieß es weiter. Soundcloud habe diese gelöscht. Darüber hinaus seien Maßnahmen ergriffen worden, "um die verantwortlichen Nutzer zu identifizieren", erklärte das BKA weiter.

Bild: Rafael Henrique/Zuma/picture alliance

Musik ist ein beliebtes Medium zur Verbreitung extremistischer Ansichten. Lieder von bekannten Rechtsrockbands oder islamistische Sprechgesänge, sogenannte Nashids, können laut BKA auf Plattformen oft einfach abgerufen werden. "Dieser unmittelbare Zugang zu teils menschenverachtenden Audioinhalten kann einen wichtigen Faktor bei der Selbstradikalisierung Einzelner darstellen." Die Operation der entsprechenden Behörden fand in der ersten Maihälfte in Dänemark, Ungarn, Portugal, Spanien, Großbritannien und Deutschland statt.

sti/se (afp, ap, dpa)

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