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Schleppender Kampf gegen Hunger und Unterernährung

22. November 2005

Sechs Millionen Kinder sterben jährlich an Unterernährung. Die Bekämpfung des Hungers in der Welt geht nach Auffassung der Vereinten Nationen viel zu schleppend voran. Sie legten jetzt den Welthungerbericht vor.

Die Millenniumsziele helfen ihm nicht: hungernder Junge in NigerBild: AP

"Die Bemühungen, die Zahl hungernder Menschen in Entwicklungsländern bis 2015 zu halbieren, schreiten nur langsam voran und die internationale Gemeinschaft ist weit davon entfernt, ihre Hunger-Verminderungsziele zu erreichen", heißt es im Vorwort zum diesjährigen Welthungerbericht, der am Dienstag (22.11.2005) bei der 33. Konferenz der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom vorgestellt wurde.

"Bemühungen müssen verdoppelt werden"

Jacques DioufBild: AP

Trotzdem bestehe Hoffnung, dass die im Jahr 2000 von den UN-Mitgliedstaaten verabschiedeten acht Millenniums-Entwicklungsziele noch erreicht werden können. "Aber nur, wenn die Bemühungen verdoppelt und neu ausgerichtet werden", schreibt FAO-Generaldirektor Jacques Diouf in dem Bericht. Laut der so genannten Millennium-

Erklärung soll bis zum Jahr 2015 die Zahl der in Armut lebenden Menschen halbiert, die Kindersterblichkeitsrate gesenkt und die Ausbreitung von Aids und Malaria eingedämmt werden.

Kampf gegen die Armut

Ein unterernährter Junge in einem provisorischen Krankenhaus im Nordosten von Niger.Bild: AP

Gerade an Infektionskrankheiten wie der Malaria, aber auch an Diarrhöe, Lungenentzündung und Masern sterben laut FAO alljährlich sechs Millionen Kinder. Hauptursache für die Erkrankungen sind Hunger und Unterernährung: "Sie würden überleben, wenn ihre Körper und Immunsysteme nicht durch Hunger und Unterernährung geschwächt wären", hieß es. 530.000 Frauen sterben jährlich an Komplikationen während der Schwangerschaft und bei der Geburt. 99 Prozent davon in Entwicklungsländern, heißt es in dem Bericht. Unterernährung spiele auch dabei in vielen Fällen eine wichtige Rolle. Der Kampf gegen den Hunger hilft nach Angaben der FAO Krankheiten, aber auch Analphabetismus und allgemeine Armut zu verringern.

Verschlechterung in Afrika

Neueste Zahlen darüber, wie viele Menschen heute an Hunger leiden, sollen im nächsten Bericht 2006 veröffentlicht werden. Zwischen 2000 und 2002 waren nach FAO-Schätzungen etwa 852 Millionen Menschen auf der Welt unterernährt. Lediglich in Südamerika und den Karibik-Staaten sowie in Südostasien würden Fortschritte bei der Bekämpfung der Unterernährung gemacht. In den meisten Ländern des südlichen Afrikas bestehe dieses Problem hingegen unvermindert fort.

Die Zahl der unterernährten Menschen ist in den Staaten südlich der Sahara sogar gestiegen. Dort litten in dem Zeitraum von 2000 bis zum Jahr 2002 203,5 Millionen Menschen an Hunger und Unterernährung. Zehn Jahre vorher waren es 170,4 Millionen. Die FAO rief die Mitgliedstaaten zu nationalen und internationalen Investitionen etwa in Bewässerungssysteme, Infrastruktur, Fischerei und Ernährungsprogramme auf. (chr)

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