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Schlusslicht Köln am Tiefpunkt angelangt

Calle Kops sid, dpa
5. November 2017

Totenstille auf den Rängen, Tränen in den Augen vieler FC-Fans: Nach der desillusionierenden Pleite gegen Hoffenheim schleichen die Profis des 1. FC Köln mit hängenden Köpfen vom Platz. Die Lage wird immer bedrohlicher.

Kölns Verteidiger Dominic Maroh (2.v.l.) schlägt die Hände vor das Gesicht (Foto: Getty Images/AFP/P. Stollarz)
Bild: Getty Images/AFP/P. Stollarz

Nein, noch ist nicht gänzlich alles verloren beim FC, doch im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim zeigten sich die Kölner einmal mehr hoffnungslos überfordert. Die 0:3 (0:1)-Schlappe gegen die TSG tut weh, war allerdings - auch in dieser Höhe - absolut verdient. Daraus machten die Spieler, der Trainer und die Verantwortlichen des FC direkt nach dem Schlusspfiff und auch im weiteren Verlauf des Sonntagsabends keinen Hehl.

Der Schwung aus dem 5:2-Spektakel gegen BATE Borissow in der Europa League unter der Woche war damit bei den Kölnern umgehend verpufft. "Donnerstag hui, heute pfui", sagte denn auch FC-Kapitän Matthias Lehmann: "Das war einfach nur schlecht von uns. Unsere mit Abstand schlechteste Heimleistung seit langem. Das war ein richtig krasser Dämpfer."

Die neunte Niederlage im elften Saisonspiel lässt die Hoffnung, den sechsten Abstieg der Vereinsgeschichte noch verhindern zu können, schon nach einem Drittel der Saison auf ein Minimum sinken. "Heute hatte ich nach dem 0:2 zum ersten Mal das Gefühl, dass wir uns aufgegeben haben", sagte der frustrierte Kölner Torhüter Timo Horn: "Es ist schwer, sich immer wieder aufzubauen. Aber wir dürfen nicht aufhören zu kämpfen. Das wäre das Allerschlimmste."

Keine Diskussion um Trainer Stöger?

Manchmal sprechen Gesichter Bände: Kölns Trainer Peter Stöger verfolgt das Geschehen gegen HoffenheimBild: picture-alliance/dpa/M. Becker

"Es ist sehr ernüchternd. Hoffenheim hat uns heute klar die Grenzen aufgezeigt. Natürlich haben wir die ein oder andere Chance gehabt, aber das war deutlich zu wenig", ergänzte Horn, stellte aber auch klar: "Am Trainer liegt es nicht." Kölns Vizepräsident Toni Schumacher hatte trotz des in der Bundesliga historisch schlechten Starts noch vor dem Spiel eine Trainer-Diskussion weiterhin ausgeschlossen: Die Mannschaft sei intakt, es gebe nicht die üblichen Anzeichen eines Krisenklubs, sagte er der Sonntags-FAZ: "Grüppchenbildung in der Mannschaft, schlechte Kommunikation, Resignation - das findet bei uns alles nicht statt."

Ob es dabei bleibt, wird sich in der anstehenden Länderspielpause erweisen. Denn Fakt ist: Das Tabellen-Schlusslicht bleibt auch nach dem 11. Spieltag ohne Sieg und verliert zusehends jeglichen Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze. Kümmerliche zwei Punkte haben die Kölner auf dem Konto. Auch die erst vier Saisontore zu diesem Zeitraum wurden in der Bundesliga-Historie noch nie unterboten.

Die Mannschaft von Trainer Peter Stöger hat nun schon sechs Zähler Rückstand auf den Relegationsrang, den derzeit der SC Freiburg belegt. Immerhin kassierten auch die Breisgauer an diesem Wochenende eine Heimniederlage und auch der Tabellenvorletzte aus Bremen, der drei Zähler vor dem FC rangiert, blieb punktlos. Ganz aufgeben müssen und werden sich die Kölner also nicht, auch wenn die Statistik wenig Hoffnung macht: Denn noch nie hat eine Mannschaft, die nach elf Spieltagen nur zwei Punkte auf dem Konto hatte, in der Bundesliga den Klassenerhalt geschafft.

ck/sw (sid, dpa)

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