Das weit verbreitete Schmerzmittel Diclofenac steht möglicherweise in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen. Forscher in Dänemark haben dafür Anzeichen entdeckt.
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Forscher vom Aarhus Universitätsklinikum in Dänemark haben die Wirkung von verschiedenen Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Naproxen, Paracetamol und Diclofenac getestet und entdeckten, dass Diclofenac gefährliche Nebenwirkungen haben könnte. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift The BMJ.
Die Wissenschaftler stellten bei Patienten, die Diclofenac einnahmen, ein erhöhtes Vorkommen von Herzerkrankungen fest: unregelmäßiger oder flatterhafter Herzschlag, Schlaganfälle, Herzinsuffizienz und Herzinfarkte. Die erhöhten Risiken kamen bei Männern und Frauen gleichermaßen vor, unabhängig vom Alter und bereits bei einer geringen Dosierung.
Diclofenac gehört zu den nichtsteroidalen Antirheumatica (NSAR). Diese haben eigentlich weniger schwere Nebenwirkungen als steroidale Schmerzmittel. Aber auch im Vergleich mit diesen steroidalen Mitteln haben die Forscher Diclofenac mit einem erhöhten Herztod-Risiko in Verbindung gebracht.
Im Vergleich mit Ibuprofen, ebenfalls ein NSAR, und Paracetamol könnte bei einer Einnahme von Diclofenac auch das Risiko für Magen-Darm-Blutungen erhöht sein.
Keine endgültigen Schlussfolgerungen möglich
Die Ergebnisse der Studie basieren auf der Datengrundlage von 6,3 Millionen Erwachsenen in Dänemark. Von 1996 bis 2016 haben die Teilnehmer der Studie entweder Diclofenac, andere NSARs oder Paracetamol eingenommen.
Die Studie ist größer angelegt als ähnliche vorherige Studien. Die Forscher betonen trotzdem, dass man aus ihren Ergebnissen keine endgültigen Schlussfolgerungen ziehen kann, da es sich nur um eine Beobachtungsstudie handelt. Zudem wäre es unethisch, mit Schmerzmitteln an Menschen zu experimentieren. Die Forscher sagen aber auch, dass es "in Anbetracht der kardiovaskulären und gastrointestinalen Risiken [...] wenig gerechtfertigt ist, Diclofenac anstelle von anderen NSARs einzunehmen".
Acht Tipps für gesunde Nieren
Die Nieren filtern Giftstoffe aus unserem Blut, sie steuern den Wasserhaushalt und bilden Hormone. Wenn ihre Funktion immer weiter nachlässt, droht Nierenversagen. Acht Tipps, wie man seine Nieren davor schützen kann.
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Bleiben Sie fit und aktiv!
Bewegung und Sport sind wichtig, um den Blutdruck niedrig zu halten und Diabetes mellitus entgegenzuwirken. Diese Erkrankungen sind die häufigsten Ursachen eines Nierenversagens. Allein 30 Prozent aller Dialysepatienten sind Diabetiker.
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Achten Sie auf Ihren Blutzuckerspiegel!
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Blutzucker stabil eingestellt ist. Diabetes schädigt die Gefäße. Die Niere besteht aus einer Vielzahl an kleinsten Gefäßen, die wie ein Filter wirken: Wichtige Substanzen bleiben im Körper, Giftstoffe werden ausgeschieden. Aber je mehr Gefäße geschädigt sind, desto stärker nimmt die Nierenleistung ab. Ein optimaler Blutzuckerspiegel schütz vor solchen Gefäßschäden.
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Messen Sie Ihren Blutdruck!
Bluthochdruck ist die zweithäufigste Ursache für ein Nierenversagen. Wenn die Blutgefäße über längere Zeit einem hohen Druck ausgesetzt sind, nehmen sie Schaden. Für den Erhalt der Nierengesundheit sollten die Blutdruckwerte unter 140/90 mm Hg liegen. Wer zu hohen Blutdruck hat, sollte ihnen senken - bei Bedarf auch mit Medikamenten.
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Ernähren Sie sich gesund!
Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen beugt Übergewicht - und damit auch Nierenschäden - vor. Übergewicht zieht häufig Bluthochdruck und Diabetes als Begleiterkrankungen nach sich und die wiederum können die Nieren schädigen Darüber hinaus ist es wichtig, auf eine geringe Kochsalzzufuhr zu achten, da zu viel Salz den Blutdruck erhöht.
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Trinken Sie ausreichend!
Damit die Nieren Gifte aus dem Körper entfernen können, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr notwendig. Ideal sind 1,5 bis 2 Liter. Mehr ist in der Regel nicht erforderlich, außer bei Sport. Ein „Zuviel“ kann sogar zu Gesundheitsproblemen führen. Die empfohlene Menge gilt für Menschen mit gesunden Nieren. Dialysepatienten müssen hingegen ihre Trinkmenge stark reduzieren.
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Hören Sie mit dem Rauchen auf!
Rauchen ist der „Gefäß-Killer“ Nr.1! Da zahlreiche Kleinstgefäße in den Nieren die lebensnotwendige Filterfunktion des Organs sicherstellen, ist Rauchen nicht nur ein „Gefäßgift“, sondern auch eine „Nierengift“.
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Nehmen Sie nicht zu lange Schmerzmittel ein!
Die Nieren reagieren empfindlich auf einen „Dauerbeschuss" mit vielen Schmerzmedikamenten. Bei vorgeschädigten Nieren kann nach längerer Einnahme von freiverkäuflichen Schmerzmitteln ein akutes Nierenversagen auftreten. Sprechen Sie also mit Ihrem Arzt, wenn Sie dauerhaft Schmerzmedikamente benötigen. Falls Ihre Niere bereits geschädigt ist, gibt es auch nierenfreundlichere Alternativen.
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Lassen Sie jährlich Ihre Nieren untersuchen!
Vor allem, wenn Sie einige Risikofaktoren erfüllen. Zum Beispiel wenn Sie älter sind als 60 Jahre, unter Diabetes leiden, Bluthochdruck haben oder übergewichtig sind. Oder ein Familienangehöriger ersten Grades an einem Nierenversagen erkrankt ist. Durch einen regelmäßigen Blut- und Urintest beim Hausarzt kann eine abnehmende Nierenfunktion frühzeitig erkannt und die Krankheit behandelt werden.