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Schneechaos in den USA

28. Dezember 2010

Wegen eines Blizzards haben im Nordosten der USA Tausende Menschen stundenlang frierend in Flughäfen, Bussen oder U-Bahn-Zügen ausharren müssen. Der Schneesturm legte den Verkehr in und um New York größtenteils lahm.

Bild: AP

Mit über 100 Stundenkilometern fegte der Blizzard über die US-amerikanische Ostküste hinweg, in manchen Gegenden fiel über 80 Zentimeter Schnee. Der Flugverkehr rund um die Millionenmetropole New York musste zeitweise eingestellt werden. Nach fast 24-stündiger Zwangspause nahmen die beiden New Yorker Flughäfen John F. Kennedy und La Guardia sowie der nahe gelegene Flughafen Newark im US-Bundesstaat New Jersey am Montagabend (27.12.2010) den Betrieb wieder auf.

Heftigster Schneefall seit mehr als 60 Jahren

Viele Flugzeuge konnten wegen des Schnees nicht startenBild: AP

Insgesamt 4500 Flüge seien wegen des Schnees gestrichen worden, sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft. Es werde zwei bis drei Tage dauern, diesen Rückstand aufzuholen. Zahlreiche Reisende könnten noch bis Ende der Woche festsitzen, da viele Flüge in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr nahezu ausgebucht sind und die Suche nach freien Plätzen für Passagiere, deren Flüge gestrichen wurden, schwierig ist.

Das sei der heftigste Schneefall in einem Dezember seit 1948, berichtete die Finanzagentur "Bloomberg". Laut "New York Times" wurde in der Stadt bisher nur fünf Mal mehr Schnee registriert. Wegen der klirrenden Kälte bleibt ungewiss, ob der New Yorker Time Square noch rechtzeitig für die traditionellen Silvesterfeierlichkeiten vom Schnee befreit werden kann. Für das Ende der Woche sind jedoch zehn Grad plus angesagt.

18 Stunden für 22,5 Kilometer

Zu Fuß war bei den Schneemassen oft noch die beste AlternativeBild: AP

Einen buchstäblich eisigen Empfang bekam der Urlauber Christopher Mullen bei seiner Rückkehr aus dem sonnigen Mexiko. Nachdem sein Flug aus dem Ferienort Cancún in Mexiko mit zwei Stunden Verspätung in New York landete, fand Mullen sein am Flughafen abgestelltes Auto unter einer dicken Schneeschicht wieder. Weil seine Versuche, das Fahrzeug freizuschaufeln, vergebens blieben, stieg er zusammen mit seiner Freundin auf die New Yorker U-Bahn um.

Diese blieb dann aber prompt stecken. Zusammen mit 400 Passagieren musste der lediglich in eine leichte Jacke gekleidete Mullen die Nacht frierend und hungrig in der U-Bahn verbringen. Als sie am nächsten Morgen in ihrer Wohnung ankamen, hatten Mullen und seine Freundin für die 22,5 Kilometer zwischen Flughafen und ihrem Zuhause 18 Stunden gebraucht.

Autor: Oliver Pieper (dpa, rtr, ap, afp)
Redaktion: Sven Töniges

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