1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Katastrophe

Schneestürme in Pakistan und Afghanistan

13. Januar 2020

Winterstürme und heftiger Regen setzen Pakistan und Afghanistan zu: In beiden Ländern sind viele Menschen gestorben. Tausende Menschen im gebirgigen Grenzgebiet beider Staaten sind von der Außenwelt abgeschnitten.

Afghanistan Winter | Schnee in der Provinz Herat
In der afghanischen Provinz Herat macht Schneetreiben die Straßen unsicherBild: DW/S. Tanha

Besonders betroffen war die Provinz Baluchistan im Südwesten Pakistans, wo nach Angaben der örtlichen Rettungskräfte mindestens 20 Menschen gestorben sind. Die meisten von ihnen wurden von Trümmern ihrer Hausdächer getroffen, die unter der Last der Schneemassen kollabiert waren. Die Nachrichtenagentur AP vermeldet zusätzlich elf weitere Tote in der Nachbarprovinz Punjab, wo starke Regenfälle weitere Dächer zerstört hatten.

Baluchistans Regionalregierung in der Provinzhauptstadt Quetta rief in mindestens sieben Distrikten den Notstand aus und entsandte das Militär, um bei den Rettungsmaßnahmen zu helfen. Auf dem internationalen Flughafen in Quetta wurden Flüge gestrichen. Tausende Menschen in entlegenen Bergregionen sind laut Rettungskräften von der Außenwelt abgeschnitten, weil eine dicke Schneedecke die Straßen blockiere. Der pakistanische Wetterdienst in der Hauptstadt Islamabad rechnet damit, dass die Unwetter noch bis kommende Woche andauern.

Tote und Eiseskälte in Afghanistan

Auch im Nachbarland Afghanistan sind mindestens acht Menschen tödlich verunglückt. Besonders betroffen sind die Provinzen Kandahar und Helmand im Süden sowie Herat im Westen des Landes. Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums sind wegen des starken Schneefalls und Lawinengefahr die meisten Schnellstraßen des Landes geschlossen. Der Polizeichef von Herat riet davon ab, die Straßen ohne Spezialausrüstung zu befahren. In der afghanischen Hauptstadt Kabul waren die Temperaturen auf -15 Grad Celsius gefallen.

In Afghanistan, wie hier in Kabul, trifft die Kältewelle viele Menschen, die obdachlos sind oder betteln müssenBild: DW/G. Adeli

In Afghanistan sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen mindestens neun Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe wie Grundnahrungsmittel angewiesen. Seit 2001 flammt ein Bürgerkrieg zwischen Regierungstruppen und Taliban-Milizen immer wieder auf; Hunderttausende wurden vertrieben, viele Menschen sind obdachlos. Afghanische Meteorologen rechnen mit weiteren Kältewellen in den kommenden Wochen.

ehl/hk (dpa, rtr, ap, DW)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen