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Schokoriegel-Kartell vor Anklage

7. Juni 2013

Keine süße Überraschung: In Kanada haben die Behörden Strafantrag gegen Firmen wie Nestlé und Mars gestellt. Sie werfen ihnen illegale Preisabsprachen bei Schoko-Riegeln vor.

Ein Schokoriegel "Mars" liegt angebissen auf noch verpackten Riegeln (Foto: Martin Gerten dpa)
Mars Schokoriegel SchokoladeBild: picture-alliance/dpa

Die kanadische Kartellbehörde spricht von “ungeheuerlichem wettbewerbsfeindlichem Benehmen.“ Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé und der weltweit größte Schokoladenhersteller sollen sich illegal bei Preisen für Schoko-Riegel abgesprochen haben. Bei Ermittlungen seien Beweisstücke für eine Verschwörung gefunden worden.

US-Konzern als Kronzeuge?

Den Wettbewerbshütern zufolge ist auch die kanadische Tochter des US-Schokoladenherstellers Hershey betroffen. Der Konzern erklärte in einer Stellungnahme, sich schuldig bekennen zu wollen, im Jahr 2007 mit Konkurrenten über Preise gesprochen zu haben. Man habe dies aber sofort der Kartellbehörde gemeldet. Zudem seien die besprochenen Preisanhebungen nie erfolgt. Auch habe die US-Konzernführung vom Treiben bei ihrer kanadischen Tochter nichts gewusst. Von einem Geständnis erhofft sich der Konzern, ohne Strafe davonzukommen.

Von den Preisabsprachen betroffen waren nach Angaben der Kartellbehörde bekannte Marken wie Kit Kat, Twix, Snickers, Bounty und M&Ms. Auch kanadische Großhändler haben nach Ansicht der Wettbewerbshüter mitgemacht. Nach Angaben der Behörde drohen bei einem Schuldspruch Geldstrafen über bis zu 10 Millionen Dollar und Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren.

Schokolade in Form gebracht

02:34

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Solche Vorwürfe sind nichts Neues: In Deutschland hatte das Bundeskartellamt 2008 Ermittlungen wegen des Verdachts auf illegale Preisabsprachen für Schokoladenprodukte gegen sieben Unternehmen eingeleitet, darunter Nestlé und Mars. Die Unternehmen hatten die Preiserhöhungen damals mit den erhöhten Rohstoffkosten begründet. Im März dieses Jahres verhängte das Bundeskartellamt gegen Nestlé Deutschland dann ein Bußgeld in Höhe von rund 20 Millionen Euro wegen des Austauschs von wettbewerbsrelevanten Informationen.

nm/gmf (dpa, rtr, afp)

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