1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Mehr als 4200 Belarus-Migranten im Oktober

25. Oktober 2021

Oftmals kommen pro Tag Hunderte Menschen illegal über Polen nach Deutschland, die zuvor die Grenze zwischen Belarus und Polen überwunden hatten. Berlin und Warschau sind bemüht, die Lage unter Kontrolle zu halten.

Erschöpft von der Flucht über mehrere Länder in Richtung Deutschland
Erschöpft von der Flucht über mehrere Länder in Richtung DeutschlandBild: Agnieszka Sadowska/Agencja Gazeta/REUTERS

Die Grenzregion, vor allem in Brandenburg, wo die meisten Migranten ankommen, soll deshalb mehr Unterstützung bekommen. Die über Belarus illegal ankommenden Menschen sollen voraussichtlich ab der ersten Novemberwoche schneller auf die Bundesländer verteilt werden, wie ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin sagte. Dann sollten mehr Kapazitäten verfügbar sein. Geplant sei außerdem, für die Erstregistrierung durch die Bundespolizei beheizte Räume vorzuhalten.

Derzeit werden die Ankommenden zunächst in der Erstaufnahmeeinrichtung im ostbrandenburgischen Eisenhüttenstadt registriert. Dabei geht es um eine Sicherheitsprüfung, einen Corona-Test und die erste Versorgung. Erst später erfolgt eine Verteilung auf andere Bundesländer.

Geflüchtete im deutsch-polnischen Grenzgebiet

03:03

This browser does not support the video element.

Wie die Bundespolizei mitteilte, wurden allein vom 1. bis zum 24. Oktober 4246 unerlaubte Einreisen über die neue Route festgestellt - insgesamt 6557 waren es seit Jahresbeginn. Eine Entspannung der Lage zeichne sich nicht ab. Die Menschen stammen aus Krisengebieten wie Syrien und dem Irak, aber auch aus Afghanistan und afrikanischen Staaten. 

Unter den von polnischen Grenzschützern aufgegriffenen Migranten sind viele KinderBild: KACPER PEMPEL/REUTERS

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte als Reaktion auf westliche Sanktionen Ende Mai angekündigt, Minsk werde Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern. Seitdem nimmt die Zahl irregulärer Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen zu Belarus sowie an der deutsch-polnischen Grenze zu. Die EU wirft ihm vor, die Menschen organisiert einzuschleusen, um die Europäische Union unter Druck zu setzen.

Polen erhöht Zahl der Soldaten an der Grenze

Polen will daher seine Grenze zum Nachbarland Belarus noch besser schützen. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak kündigte auf Twitter an, dort weitere 2500 Soldaten einzusetzen - insgesamt wären das dann 10.000. Entlang der Grenze wurde bereits ein Stacheldrahtverhau errichtet. Der Bau einer dauerhaften Befestigung ist geplant. Kritik, dass irregulär eingereiste Migranten unmenschlich behandelt würden, weist die Regierung in Warschau zurück.

Mit Stacheldraht gegen Migration - polnische Soldaten an der Grenze zu BelarusBild: Maciej Luczniewski/NurPhoto/picture alliance

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier tauschte sich in Rom mit Papst Franziskus über die Lage aus. Man sei sich einig gewesen, dass das Verhalten der belarussischen Führung nicht zu billigen sei, sagte Steinmeier im Anschluss an seine Privataudienz.

qu/sti (dpa, rtr, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen