Schulterschluss zwischen Washington und Seoul
17. Juni 2009Südkorea kann sich auf militärischen Beistand aus den Vereinigten Staaten verlassen. Seoul bleibe unter dem nuklearen Schirm Washingtons, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung nach den Gesprächen der beiden Staatschefs im Weißen Haus. Beide Präsidenten riefen Nordkorea erneut zur Beendigung seines umstrittenen Atomprogramms auf.
Warnung an die Adresse Kim Jong-Ils
Es sei Zeit, die "Muster der Vergangenheit zu durchbrechen", so US-Präsident Obama. Bisher sei Nordkorea immer mit Nahrungsmitteln, Energielieferungen und günstigen Darlehen belohnt worden,. wenn es sich nur lange genug kriegerisch gegeben habe. Damit solle nun Schluss sein - meint auch sein südkoreanischer Amtskollege Lee. "Nordkorea wird merken, dass es diesmal anders läuft. Es kann die Vergangenheit nicht wiederholen oder seine früheren Taktiken und Strategien noch einmal anwenden."
Konsequente Umsetzung der UN-Sanktionen
Obama bezeichnete das nordkoreanische Atomprogramm als schwere Bedrohung, nicht nur für Asien, sondern für die ganze Welt. Daher sei es umso wichtiger, die in der vergangenen Woche beschlossenen UN-Sanktionen entschieden umzusetzen. Zu diesem Zweck würden die USA in den kommenden Monaten mit ihren Partnern darüber beraten, wie die angekündigte Kontrolle des Frachtschiffverkehrs von und nach Nordkorea durchgesetzt werden könnte. Pjöngjang seinerseits hatte auf die Entscheidung des Weltsicherheitsrates umgehend mit neuen Drohungen reagiert und einen Ausbau des Atomprogramms angekündigt.
Martialische Drohungen
Auch auf das Treffen in Washington gab es prompt eine Antwort aus Pjöngjang. Für den Fall eines Angriffs drohte Nordkorea: Sollte die Souveränität des kommunistischen Landes auch nur minimal verletzt werden, würden die Streitkräfte eine "hundert- oder tausendfache Vergeltung mit einem gnadenlosen Militärschlag" ausführen, hieß es in der staatlichen Zeitung "Minju Joson". (eb/tko/rtr/ap/dpa