1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schutz für Flussdelfine: Das Bündnis von Bogotá

25. Oktober 2023

Die Zahl der Flussdelfine ist stark zurückgegangen. Einige Länder wollen den Tieren nun helfen und zugleich noch weit mehr bewirken.

Flussdelfin in Brasilien
Flussdelfin in BrasilienBild: Adriano Gambarini/WWF/picture alliance

Wasserverschmutzung und Raubbau sind eine tödliche Gefahr - auch für Flussdelfine. In vielen Gewässern drohen sie auszusterben. Gemeinsam wollen das neun Länder aus Südamerika und Asien verhindern. Vertreter der Staaten unterzeichneten in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá eine gemeinsame Erklärung zum Schutz dieser Tiere. Beteiligt sind Bangladesch, Bolivien, Brasilien, Kambodscha, Kolumbien, Ecuador, Indien, Nepal und Venezuela.

Auch Pakistan und Peru schlossen sich der Erklärung an, wollten das Dokument aber erst in den kommenden Wochen offiziell unterschreiben. Die beteiligten Länder verständigten sich darauf, die Wasserqualität im Lebensraum der Delfine zu verbessern, Schutzgebiete zu schaffen, gegen Überfischung vorzugehen und die indigenen Gemeinschaften in den betroffenen Regionen in den Schutz der Tiere einzubinden.

Verendeter Delfin im Tefe-See im Amazonasgebiet (Anfang Oktober)Bild: Bruno Kelly/REUTERS

"Diese Erklärung wird dabei helfen, dass sich die Flussdelfin-Populationen auf der ganzen Welt erholen können, und gibt Hoffnung, dass diese ikonischen Arten trotz der Bedrohung überleben werden", sagte Stuart Orr von der Naturschutzorganisation WWF. "Aber es geht bei dieser Erklärung um mehr als nur um die Rettung von Flussdelfinen: Es geht auch darum, die Gesundheit der großen Flüsse zu verbessern, die das Lebenselixier so vieler Gemeinden und Volkswirtschaften sind und wichtige Ökosysteme von Regenwäldern bis zu Deltas erhalten."

Schnabelförmige Schnauzen und rosa Haut

Aufgrund von Umweltverschmutzung und Fischerei ist die weltweite Population von Süßwasserdelfinen laut WWF seit den 1980er-Jahren um 73 Prozent zurückgegangen. Derzeit leben demnach noch sechs verschiedene Arten in Flüssen wie dem Amazonas und dem Orinoco in Südamerika oder dem Ganges und dem Mekong in Asien.

Zuletzt waren im brasilianischen Amazonasgebiet über 100 Delfine verendet. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Hitze und Trockenheit das Massensterben ausgelöst haben könnten.

Flussdelfine sehen anders aus als ihre Verwandten in den Meeren. Ihre Schnauzen zum Beispiel sind länger und schnabelartig geformt. Viele von ihnen sind zudem rosa gefärbt.

AR/wa (dpa, efe)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen