Schutzzone am Kölner Dom geplant
21. Mai 2016Massenhaft Diebstähle, Böller, die in die Menge geworfen wurden und hunderte Anzeigen wegen sexueller Belästigung - die vergangene Silvesternacht verlief in Köln katastrophal. Vor allem in der Gegend um Dom und Hauptbahnhof hatte die Polizei keine Kontrolle über die Geschehnisse. Das soll sich in diesem Jahr ändern. Einem Zeitungsbericht zufolge soll es zum kommenden Jahreswechsel eine Schutzzone rings um den Dom geben.
"Besonderer Schutz"
Die Stadt schließe auch eine Absperrung der Kathedrale mit Zäunen nicht aus, berichtet die "Kölnische Rundschau". Mit den Maßnahmen wolle man verhindern, dass erneut Panik ausbreche, Böller in die Menge geworfen und Raketen auf den Dom geschossen würden. "Der Dom ist ein Bereich, der besonderen Schutz benötigt", erklärten Polizeipräsident Jürgen Mathies und Stadtdirektor Guido Kahlen der Zeitung.
Sie kündigten an, beim nächsten Jahreswechsel zusätzlich deutlich mehr Polizisten und Ordnungskräfte einzusetzen. "Wir wissen, dass dann die ganze Welt schaut, ob wir unsere Lektion gelernt haben", sagte Kahlen. Um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen, soll es außerdem entlang sensibler Bereiche fest installierte Leuchtstrahler geben. Die Polizei habe der Stadt zur Umsetzung des Beleuchtungskonzeptes entsprechende Empfehlungen übermittelt, hieß es in dem Bericht. Die Ausleuchtung sei zudem wichtig, um im Fall von Straftaten verwertbares Bildmaterial zu haben.
1000 Anzeigen
In der Silvesternacht hatten Gruppen von Männern - nach Zeugenaussagen vor allem mit nordafrikanischem und arabischem Aussehen - Frauen am Kölner Hauptbahnhof eingekreist, bedrängt und bestohlen. Insgesamt gingen zu den Vorfällen über 1000 Anzeigen ein, rund die Hälfte davon wegen einer Sexualstraftat.
nin/sti (dpa, afp, kna)