1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schwach-Gelb für Rio 2016

Stefan Nestler11. April 2014

Das IOC schickt einen Krisenmanager nach Brasilien, um die Vorbereitung auf die Sommerspiele 2016 zu beschleunigen. IOC-Chef Thomas Bach verzichtet jedoch darauf, Rio die Gelbe Karte zu zeigen.

IOC-Präsident Thomas Bach in Belek (Foto: dpa)
IOC-Präsident Thomas Bach in BelekBild: picture-alliance/dpa

"Es geht nicht um die Verteilung von Karten, sondern um die Sicherstellung der Spiele. Wir glauben weiter, dass die Spiele sehr erfolgreich sein können. Dafür haben wir die Maßnahmen ergriffen", sagte Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), in Belek in der Türkei. Dort hatte das IOC-Exekutivkomitee über den Alarmruf der Verbände der olympischen Sommersportarten (ASOIF) beraten. ASOIF-Präsident Francesco Ricci Bitti sprach von der "kritischsten Situation seit mindestens 20 Jahren". Die Bauarbeiten in Rio de Janeiro hinken deutlich hinter dem Zeitplan hinterher. Auf einigen Baustellen wird wegen Streiks überhaupt nicht gearbeitet. Vor den Spielen 2004 in Athen hatte der damalige IOC-Chef Juan Antonio Samaranch in einer ähnlichen Situation dem Olympia-Gastgeber die Gelbe Karte gezeigt und damit ein deutliches Warnsignal gegeben.

Bach weicht aus

IOC-Präsident Bach wich in Belek der Frage aus, ob er bestätigen könne, dass die Spiele 2016 definitiv in Rio stattfänden. "Was ich kategorisch sagen kann, ist, dass wir alles dafür tun, um die Spiele zu einem Erfolg zu machen", sagte Bach.

In der kommenden Woche - und damit einige Monate früher als ursprünglich geplant - wird Gilbert Felli, IOC-Direktor für die Olympischen Spiele, nach Brasilien reisen. Als Krisenmanager soll der Schweizer die Vorbereitungen des Olympia-Gastgebers überwachen. Außerdem bildet das IOC drei Arbeitsgruppen für Bereiche, in denen es besonders hakt, unter anderem für den Baubetrieb. "Wir wollen nicht mit dem Finger auf irgendwen zeigen", sagte Felli. "Wir wollen helfen."

IOC-Direktor Gilbert FelliBild: YASUYOSHI CHIBA/AFP/Getty Images

"Große Renovierung"

Für den Olympia-Gastgeber Rio de Janeiro versuchte Agberto Guimarães, die Wogen zu glätten. "Ich habe keine Zweifel daran, dass wir die Wettkampfstätten rechtzeitig fertigstellen", sagte der Sportdirektor der Sommerspiele 2016. Natürlich gebe es Verzögerungen, so Guimarães. "Was die Leute aber verstehen müssen, ist, dass sich die Stadt in einer großen Renovierung befindet."

Auch das Organisationskomitee der Spiele wiegelte gegenüber der DW ab. "Gemeinsam in der Gruppe zu arbeiten, ist der beste Weg, um voran zu kommen. Wir wissen, dass wir keine Zeit verlieren dürfen. Der größte Teil der Termine wurde bisher eingehalten", schreibt das Komitee. "Seit dem letzten Besuch des IOC in Brasilien am 21. März haben wir unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Projekte fokussiert, und es hat bereits zahlreiche Fortschritte gegeben. Das Komitee 'Rio 2016' hat weiterhin den Anspruch, exzellente Spiele zu veranstalten, innerhalb des Zeitrahmens." Der Bürgermeister der Stadt, Eduardo Paes, lobte das IOC: "Ich mag die Arbeitsweise. Das IOC kann stets eingreifen. Es ist immer da, begleitet uns und besucht die Baustellen. Die FIFA ist nie gekommen, um etwa die Arbeiten an der Transcarioca [Buslinie durch Rio] zu begutachten."

Alles halb so wild, sagen die BrasilianerBild: Yasuyoshi Chiba/AFP/Getty Images
Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen