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Katastrophe

Schweigeminute nach Hochhausbrand in London

19. Juni 2017

Im ganzen Land haben die Menschen um 11 Uhr Ortszeit für eine Weile innegehalten. Sie gedachten der Opfer des Hochhausbrandes in London. Wie viele Menschen ums Leben kamen steht immer noch nicht fest.

Großbritannien Schweigeminute für die Opfer der Brandkatastrophe
Angehörige wie Feuerwehrleute verharrten in Trauer und SchmerzBild: picture-alliance/dpa/D. Lipinski

Viele Briten kamen zu kurzen Gedenkveranstaltungen in öffentlichen Gebäuden, Schulen oder bei Sportveranstaltungen zusammen, um Mitgefühl und Trauer nach der Brandkatastrophe zum Ausdruck zu bringen. Auch auf den Straßen hielten viele für eine Minute inne.

Nach dem Feuer im Grenfell Tower rechnet die Polizei mit mindestens 79 Todesopfern. Wie Stuart Cundy von Scotland Yard mitteilte, ist dies die Zahl der Toten und der für tot gehaltenen Vermissten. Sie könnte in den kommenden Tagen sogar noch weiter steigen.

Rettungskräfte versammelten sich in der Nähe der Ruine des Grenfell Towers im Stadtteil Kensington Bild: picture-alliance/AP Photo/K. Wigglesworth

Identifizierung schwierig

Bislang sind fünf Opfer offiziell identifiziert. Wegen der Intensität des Feuers sei es sehr wahrscheinlich, dass einige der Opfer nie identifiziert werden könnten, sagte Cundy. Bei dem Brand in der Nacht zum Mittwoch waren zahlreiche Bewohner in den Flammen gefangen gewesen. Viele waren im Schlaf überrascht worden. Die Flammen hatten sich über die Fassade rasend schnell ausgebreitet.

Londons Feuerwehrchefin Dany Cotton erklärte BBC Radio, sie verstehe den Frust und das Leid jener Menschen, deren Angehörige noch nicht identifiziert seien. Es könne noch Tage dauern, bis die Feuerwehr alle Wohnungen erreicht habe.

Aufnahmen aus dem Inneren des Hochhauses vermitteln einen Eindruck vom Ausmaß der ZerstörungBild: Reuters

Sowohl die Behörden als auch das zuständige Bauunternehmen waren nach dem Brand des Hochhauses im Stadtteil Kensington in die Kritik geraten. Die erst vor kurzer Zeit angebrachte Verkleidung des Gebäudes soll Berichten zufolge zu der Katastrophe beigetragen haben. Zudem habe es in dem 28-stöckigen Sozialbau keine sicheren Fluchtwege gegeben.

Bürgermeister beschuldigt Regierung

Londons Bürgermeister Sadiq Khan machte am Sonntag die konservative britische Regierung sowie die zuständige Bezirksverwaltung für den verheerenden Brand verantwortlich. Die Tragödie sei eine "Folge von Fehlern und Nachlässigkeiten" der politisch Verantwortlichen, sagte der Labour-Politiker dem Sender BBC. Schatzkanzler Philip Hammond geht davon aus, dass die an dem Wohnturm benutzte brennbare Gebäudeverkleidung in Großbritannien verboten ist.

uh/ww (dpa, afp)

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