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Politik

London gedenkt Terroropfer

3. Juni 2018

Großbritannien hat mit einem Gedenkgottesdienst an die Opfer eines Terroranschlages vor einem Jahr in London erinnert. Drei islamistische Attentäter hatten damals in der Stadt acht Menschen getötet und fast 50 verletzt.

Gedenken an Terror-Opfer in London - in der Bildmitte Theresa May
Bild: picture-alliance/dpa/A. Matthews

Die Anschläge sorgten weltweit für Entsetzen: Die Männer fuhren zunächst mit einem Mietfahrzeug bei hohem Tempo auf der Brücke gezielt in Passanten. Anschließend stachen sie auf dem nahen Borough Market, der eine Touristenattraktion ist, wahllos auf Menschen ein. Polizisten erschossen kurze Zeit später die Angreifer.

Die acht Toten stammten aus Frankreich, Spanien, Australien, Kanada und Großbritannien. Sie waren 21 bis 45 Jahre alt. Binnen eines Jahres war das Land von insgesamt fünf Terror-Anschlägen getroffen worden.

An dem Gottesdienst in der Southwark-Kathedrale nahe des Tatorts nahmen viele Angehörige der Opfer teil. Auf der Brücke versammelten sich Menschen verschiedener Nationen mit Schildern, auf denen etwa geschrieben stand: "Der Terrorismus wird nicht gewinnen" oder "Sie werden uns nicht spalten".

Düstere Prognose zur Terrorgefahr in Großbritannien

Anlässlich des Gedenktages gab das Innenministerium eine düstere Prognose zur Terrorgefahr in Großbritannien ab. "Wir gehen davon aus, dass die Bedrohung durch rechtsextremen Terrorismus wächst", teilte das Ministerium mit. Auch die Gefahr islamistischer Attacken bleibe "noch mindestens zwei Jahre auf ihrem gegenwärtig erhöhten Niveau" - sie könne aber auch zunehmen, hieß es.

Londons Entschlossenheit gegen den Terrorismus sei noch nie größer gewesen, sagte Premierministerin Theresa May zum Jahrestag. Innenminister Sajid Javid erklärte, dass die Regierung 2000 zusätzliche Stellen für den Kampf gegen den Terrorismus einplane.

Innerhalb eines Jahres war das Land von fünf Terror-Anschlägen getroffen worden. Insgesamt vereitelten laut Ministerium Spezialkräfte seit März 2017 zwölf islamistische und vier rechtsextreme Attacken. Etwa 3000 potenziell gefährliche Personen stünden unter Beobachtung.

Vier der fünf Terror-Anschläge hatten einen islamistischen Hintergrund. Die meisten Opfer gab es im Mai vergangenen Jahres, als ein islamistischer Einzeltäter kurz nach einem Popkonzert in Manchester eine selbstgebaute Bombe zündete. Er riss 22 Menschen mit in den Tod. Viele Opfer waren Kinder und Jugendliche.

hf/hk (dpa, ap)

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