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Schweiz liefert FIFA-Funktionär aus

17. September 2015

Ein FIFA-Funktionär steht bereits in New York vor Gericht. Jetzt wird der nächste hochrangige FIFA-Vertreter von der Schweiz an die USA ausgeliefert. Die Vorwürfe gegen ihn wiegen schwer.

Eugenio Figueredo
Bild: Getty Images/R. Cianflone

Der uruguayische FIFA-Funktionär Eugenio Figueredo wird von der Schweiz an die US-Behörden ausgeliefert. Das teilte das Bundesamt für Justiz in Bern mit. Der 83-Jährige war am 27. Mai mit sechs anderen Funktionären des Fußball-Weltverbandes FIFA in Zürich festgenommen worden. Und bei ihm handelt es sich um einen einstmals einflussreichen Funktionär im Reich von FIFA-Präsident Joseph Blatter.

Bestechungsgelder in Millionenhöhe

Die US-Justiz hat gegen den ehemaligen Vizepräsidenten des Südamerikanischen Fußballverbandes (CONMEBOL) und frühere Vizepräsident der FIFA schwere Vorwürfe erhoben. Figueredo soll beim Verkauf von Marketingrechten für die Copa America der Jahre 2015, 2016, 2019 und 2023 von einem uruguayischen Unternehmen für Sportmarketing Bestechungsgelder in Millionenhöhe kassiert zu haben. Er wird zudem verdächtigt, in den Jahren 2005 und 2006 durch die Verwendung von gefälschten medizinischen Gutachten die US-Staatsbürgerschaft erschlichen zu haben.

Die Liste ist lang: Beschuldigte FIFA-Funktionäre, die in Korruption verwickelt sein sollenBild: Reuters

30 Tage hat der Funktionär nun Zeit, um den Entscheid anzufechten. Das Bundesamt für Justiz erklärte, es sei "zum Schluss gelangt, dass sämtliche Voraussetzungen für eine Auslieferung erfüllt sind". Auch nach Schweizerischem Recht seien die Handlungen strafbar, die Figueredo im US-Auslieferungsersuchen vorgehalten werden. Danach soll der einstige CONMEBOL-Vize "durch die Annahme von Bestechungsgeldern für die Vergabe von Sportmarketingverträgen den Wettbewerb massiv beeinflusst und den Markt für Medienrechte im Zusammenhang mit der Copa America verfälscht" haben.

Ein Blatter-Vertrauter steht bereits vor Gericht

Im Juli hatte die Schweiz bereits den früheren FIFA-Vizepräsidenten Jeffrey Webb an die USA ausgeliefert. Vor einem New Yorker Gericht plädierte der 50-Jährige auf nicht schuldig. Im Gegensatz zu den sechs anderen in Zürich festgenommenen FIFA-Funktionären hatte Webb, der von den Kaimaninseln stammt, seiner Auslieferung zugestimmt. Ihm wird unter anderem Betrug und Geldwäsche vorgeworfen. Webb galt als Vertrauter von FIFA-Chef Blatter und könnte nach Ansicht von Beobachtern ein wichtiger Zeuge für die US-Staatsanwaltschaft werden.

jw/wl (mit sid, dpa)

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