1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schweizer Großbank vor Radikal-Umbau

28. Oktober 2012

Über Jahre haben die Investmentbanker den Geldinstituten satte Gewinne beschert. Doch jetzt, in Zeiten der Krise, zittern sie selbst um ihre Jobs. So bei der Schweizer Großbank UBS.

Logo UBS-Bank (Foto: dapd)
Bild: dapd

Denn dort steht ein deutlicher Stellenabbau bevor. Bis zu 10.000 Arbeitsplätze sollten bei UBS weltweit wegfallen, berichten verschiedene Zeitungen. Wie in Zürich am Wochenende zu hören war, soll der Schwerpunkt im Investmentbanking liegen. Es heißt, dass die Bank eine Reduzierung der risikolastigen Vermögenswerte im Anleihen- und Derivatehandel in Höhe von bis zu 100 Milliarden Schweizer Franken (umgerechnet rund 83 Milliarden Euro) anstrebe.

Ein Sechstel der Belegschaft betroffen

Eine UBS-Sprecherin wollte die Berichte am Sonntag noch nicht kommentieren. Die Bank legt am kommenden Dienstag ihre Zahlen für das dritte Quartal vor und dürfte sich dann konkret äußern. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen mehr als 63.000 Menschen. Damit dürfte ein Sechstel der Belegschaft von den Sparmaßnahmen betroffen sein.

Die Investmentbanker auf dem Weg nach unten?Bild: picture-alliance/dpa

Die "Financiel Times" hatte berichtet, dass mit den Einschnitten bei der international bedeutenden Bank eine Spaltung der UBS-Investment-Sparte einher gehe. So sollten große Teile des Geschäfts mit festverzinslichen Wertpapieren in eine gesonderte Einheit ausgegliedert werden, die dann nach und nach heruntergefahren werde. In der Kernsparte des Investmentbanking verblieben dann noch die Aktien- und Devisengeschäfte sowie die Beratung.

Zittern in London und New York

Und so müssen sich vor allem Bank-Mitarbeiter in London und New York Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen, da dort das fragliche Geschäft der UBS angesiedelt ist. Möglicherweise wird der Sparkurs auch Auswirkungen auf das Management haben. In den Presseberichten ist die Rede davon, dass der bisherige Co-Chef des Investmentbanking, Carsten Kengeter, den abgespaltenen Teil übernehmen und somit praktisch ebenfalls ausgelagert werde. Dem UBS-Management gehört auch der frühere Bundesbankpräsident Axel Weber als Verwaltungsratschef an.

Drahtzieher im Management: der ehemalige Bundesbankpräsident WeberBild: dapd

In der US-Hypothekenkrise hatte die UBS rund 50 Milliarden Dollar in den Sand gesetzt. Seit gut einem Jahr ist das Geldinstitut dabei, den Bereich des Investmentbankings zu hinterfragen.

ml/pg (rtr, dapd, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen