1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schwellenländer unter Druck

24. Januar 2014

Wachstumssorgen, politische Turbulenzen und Furcht vor weniger Billiggeld haben die Finanzmärkte nervös gemacht. Ganz oben auf den Verkaufslisten: Währungen von Schwellenländern - allen voran Argentinien und die Türkei.

Argentinien Banknoten (Foto: AP)
Bild: AP

Ausgehend von Argentinien und der Türkei, wo die Kurse der Landeswährungen in den freien Fall übergingen, nahm die Nervosität an den Finanzmärkten deutlich zu. Anleger flohen in sichere Anlagen wie Staatsanleihen und Währungen großer Industrieländer sowie Gold.

Als Auslöser des Ausverkaufs gelten zwar auch Wachstumssorgen, politische Unwägbarkeiten und die Furcht vor einer weiteren Billiggeld-Drosselung der US-Notenbank Fed. Das Fass zum Überlaufen brachten laut Händlern jedoch die jüngsten Turbulenzen in Lateinamerika und der Türkei. Die Sorgen um das angeschlagene Argentinien werden immer größer, die türkische Lira fällt von einem Rekordtief zum nächsten.

Peso verliert an Wert

Buenos Aires knickt nach und nach unter dem Druck der Finanzmärkte ein: Argentiniens Regierung will ihre Devisenkontrollen offenbar aufgeben - ab kommender Woche sollen Dollarkäufe erlaubt werden. Das sagte Kabinettschef Jorge Capitanich dem Finanzdienst Bloomberg zufolge in Buenos Aires.

Der Peso hatte zuvor die heftigsten Kursverluste seit dem wirtschaftlichen Kollaps im Jahr 2002 erlitten. Weil der Notenbank die Devisenreserven für Stützungskäufe auszugehen drohen, hatte sie am Donnerstag bereits die Dollarkopplung gelöst und den Wechselkurs deutlich abgewertet. Das kommt laut Händlern einer Kapitulation vor den Märkten gleich, kurz zuvor hatte Staatspräsidentin Cristina Kirchner einen solchen Schritt noch ausgeschlossen. Der Peso hat seit Jahresbeginn 17 Prozent an Wert eingebüßt - so viel wie keine andere Währung der Welt.

Turbulenzen an den Finanzmärkten

Am Devisenmarkt gerieten neben Argentinien vor allem Brasilien, Indien, Indonesien, Südafrika und die Türkei - ins Visier der Finanzmärkte. Auch der russische Rubel und der mexikanische Pesos erlitten deutliche Kursverluste. Am Anleihemarkt brachte die Verunsicherung neben den fragilen Schwellenländern auch die angeschlagenen Staaten der Eurozone zurück auf die Verkaufslisten der Investoren. In Portugal, Griechenland, Spanien und Italien zogen die Risikoprämien zweistellig an.

rbr/sti (dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen