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KonflikteUkraine

Schwere russische Attacken auf Energieanlagen in Ukraine

8. Mai 2024

Wieder traf es vor allem Infrastruktur zur Stromerzeugung und -verteilung - und das in mindestens sechs Regionen der Ukraine. Inzwischen startet Russland derlei Angriffe fast im Wochentakt.

Ukraine | Schäden nach russischen Angriffen in Saporischschja
Schäden nach russischen Angriffen in SaporischschjaBild: Str/REUTERS

Russland hat nach Angaben aus Kiew das Energiesystem der Ukraine erneut massiv aus der Luft beschossen. In der Nacht zu Mittwoch seien Anlagen zur Stromerzeugung oder Stromverteilung in sechs Regionen angegriffen worden, teilte Energieminister Herman Haluschtschenko mit. Er nannte die Regionen Poltawa, Kirowohrad, Lwiw, Iwano-Frankiwsk, Winnyzja und den ukrainisch kontrollierten Teil des Gebietes Saporischschja.

Das gleichnamige Atomkraftwerk Saporischschja liegt im russisch besetzten Teil außerhalb der Zielgebiete des Bombardements. Auch die Stadt Cherson im Süden des Landes war nach Angaben von Regionalgouverneur Oleksandr Prokudin teilweise ohne Strom.

Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko: "Stromsparen ist ein Beitrag zum Sieg"Bild: Maksym Muzychenko-Kishka/REUTERS

Techniker arbeiteten bereits daran, die Schäden zu beheben, so Haluschtschenko. "Der Feind möchte uns die Fähigkeit nehmen, Strom in ausreichender Menge zu erzeugen und zu übertragen." Der Minister rief die Bevölkerung zum Stromsparen auf, das sei ein "Beitrag zum Sieg".

Seit 2022 rund 180 Angriffe auf Energieinfrastruktur  

Der große private Stromproduzent DTEK berichtete von Treffern auf drei seiner Kraftwerke, ohne die Orte zu nennen. "Die Anlagen wurden schwer beschädigt", teilte das Unternehmen mit. Den weiteren Angaben von DTEK zufolge wurden Energieanlagen seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 etwa 180 Mal angriffen - davon fünf Mal in den vergangenen sechs Wochen.

Zerstörtes Wohnhaus in der Region der ukrainischen Hauptstadt KiewBild: Ukrainian Emergency Service/AP/picture alliance

Nach Angaben örtlicher Behörden erlitten mindestens sechs Menschen bei den Attacken Verletzungen, davon einer in der südlichen Region Dnipropetrowsk, einer in Kirowohrad im Zentrum des Landes sowie vier nahe und in Kiew. Die Militärverwaltung der Hauptstadt erklärte, russische Kampfflugzeuge vom Typ Tu-95MS hätten Kiew mehrfach beschossen. Alle Raketen seien aber abgeschossen worden. Auf den Westen der Ukraine wurde laut der Luftwaffe eine Hyperschallrakete Kinschal abgefeuert. Sie habe ein Objekt der Gasversorgung nahe der Stadt Stryj beschädigt.

Der nächtliche Luftalarm in weiten Teilen der Ukraine begann, als 21 russische Kampfdrohnen im Anflug waren. Außerdem kamen nach Zählung der Luftwaffe mehr als 50 Raketen und Marschflugkörper verschiedener Typen zum Einsatz.

sti/AR (afp, dpa, rtr)

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