Schwere Schäden durch "Wilma"
23. Oktober 2005Durch den Sturm sind die Häuser und Wohnungen von mindestens einer Millionen Menschen beschädigt worden. Das teilte der Gouverneur des Staates Quintana Roo auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán, Felix González, am Samstagabend (Ortszeit) in einer ersten Bilanz mit.
Heftige Regenfälle
Laut Behördenangaben forderte der Sturm bisher mindestens vier Todesopfer. Die gesamten Schäden an Straßen und Gebäuden sind noch nicht abzuschätzen. Auch am Samstagabend gab es auf der betroffenen Halbinsel Yucatán noch Stürme bis zu 190 Stundenkilometern und heftige Regenfälle. Nur langsam zog der Hurrikan weiter.
Überflutet sind Cancún und andere Touristenorte an der Karibikküste Mexikos. Dort kam es zu Plünderungen, teilte die Polizei mit. In Mexiko sind derzeit 75.000 Menschen evakuiert. Der nationale Katastrophenschutz begann damit, 160 Tonnen Hilfsgüter zu verteilen. Derweil hat das Zentrum des Wirbelsturms, das so genannten Auge, das mexikanische Festland schneller als erwartet am Samstag um 16 Uhr (Ortszeit) verlassen.
560.000 Menschen in Kuba evakuiert
Abgeschwächt auf einen Wirbelsturm der Kategorie zwei (von maximal fünf Stufen) bewegt sich "Wilma" voran: Meteorologen erwarten, dass er am Montagmorgen (24.10.2005) den Golf von Mexiko erreicht und sich dann nach Nordosten Richtung Kuba und Florida wendet. In Kuba sind inzwischen 560.000 Menschen evakuiert worden, wie die Behörden mitteilten. Die Ausläufer des Hurrikans haben im Westen Kubas bereits am Freitag und Samstag heftige Regenfälle verursacht.
"Alpha" ist auf dem Weg
Unterdessen baute sich südlich der Dominikanischen Republik ein neuer Tropensturm auf. Er erhielt den Namen "Alpha" und ist, wie das US-Hurrikan-Zentrum in Miami berichtete, der 22. Sturm der Saison 2005. Mit "Alpha" wird der bisherige Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 100 Jahren überboten. 1933 wurden insgesamt 21 Stürme beobachtet.
Der neue Tropensturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 65 Kilometern pro Stunde sollte nach Berechnungen des Hurrikan-Zentrums in Miami in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) über die Dominikanische Republik auf der Insel Hispaniola hinwegziehen. Dort und im Nachbarland Haiti wurden Sturmwarnungen herausgegeben. Wegen der Regenfälle werden vor allem Überschwemmungen und Erdrutsche befürchtet. (kap)