Schwerer russischer Raketenangriff auf Kyjiw
20. Dezember 2024Die russischen Truppen setzten bei ihrem massiven Angriff nach Angaben der Militärverwaltung in Kyjiw Raketen vom Typ Kinschal und Iskander ein. Es gebe inzwischen zwölf Verletzte und einen Toten, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf seinem Kanal beim Online-Dienst Telegram. Die Zahl der Opfer könne noch steigen.
Neben mehreren Gebäuden und einer Reihe von Fahrzeugen sei auch eine Wärmetrasse getroffen worden, teilte Klitschko mit. Damit seien Hunderte Wohnhäuser und jeweils mehr als ein Dutzend medizinische Einrichtungen, Schulen und Kindergärten von der Wärmeversorgung abgeschnitten. In Kyjiw herrschen derzeit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.
Durch eine Druckwelle verwüstet wurde bei den Angriffen auch das Tschechische Zentrum in der ukrainischen Hauptstadt. Das teilte der tschechische Außenminister Jan Lipavsky im Internetdienst X mit. Vom Personal sei niemand vor Ort gewesen, in den umliegenden Wohnungen hätten sich aber ukrainische Zivilisten aufgehalten. Die Tschechischen Zentren sind Kulturinstitute der Tschechischen Republik wie die deutschen Goetheinstitute.
Auch aus der südlichen Hafenstadt Cherson sowie aus weiteren ukrainischen Städten und Gemeinden wurden russische Raketenangriffe gemeldet. In Cherson gab es nach offiziellen Angaben ebenfalls ein Todesopfer, sechs Menschen wurden verletzt.
Die russischen Truppen rücken derzeit in der Grenzregion Charkiw im Nordosten der Ukraine massiv vor. Bereits seit längerem versuchen sie, die strategisch wichtige Stadt Kupjansk einzunehmen. Die Stadt war kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 besetzt worden. Im September 2022 gelang es ukrainischen Einheiten jedoch, Kupjansk zurückzuerobern.
se/sti (dpa, afp, rtr)