Der letzte größere Erdstoß rüttelte Südkalifornien vor zwei Jahrzehnten auf. Jetzt bebte es wieder kräftig in einer Wüstenregion im Osten des Staates. Die Ausläufer waren auch in Los Angeles zu spüren.
Risse in den Straßen nach dem Erdbeben auf der Highway 178 in der Nähe von TronaBild: Getty Images/AFP/F. J. Brown
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Kalifornien: Schwerstes Beben seit 20 Jahren
Ein Erdbeben der Stärke 6,4 sowie einige Nachbeben haben den Süden des US-Bundesstaates erschüttert. Häuser wurden beschädigt, Straßen zeigten Risse. Berichte über Tote oder Schwerverletzte gab es nicht.
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Risse im Wüstenboden
So wie auf dem Bild zerriss das Erdbeben am Donnerstagmorgen (Ortszeit) an mehreren Stellen nahe des Epizentrums in Südkalifornien die Erde. Millionen Menschen in hunderten Kilometern Entfernung konnten den Erdstoß spüren, so etwa in Los Angeles, Las Vegas und im Nachbarland Mexiko. Wie die "Los Angeles Times" berichtete, handelt es sich um das schwerste Erdbeben in Südkalifornien seit 1999.
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Chaos in Gebäuden und Supermärkten
In diesem Supermarkt in der Wüstenstadt Ridgecrest hat das Erdbeben zahlreiche Produkte aus den Regalen geschüttelt. Ridgecrest war nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS am stärksten betroffen. Das Epizentrum des Bebens befand sich demnach nicht weit von der Kleinstadt im Bezirk San Bernardino in einer Tiefe von 10,7 Kilometern.
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Aufräumarbeiten inmitten von Nachbeben
Auch Stromtrassen wurden von dem Beben beschädigt. Darüber hinaus brachen in Ridgecrest in zwei Häusern Feuer wegen defekter Gasleitungen aus. Wie von Seismologen angekündigt, gab es nach dem großen Beben vom Donnerstag zahlreiche Nachbeben, das bislang stärkste traf die Region am früheren Freitagmorgen (Ortszeit) mit einer Stärke von 5,4.
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Vorsichtshalber evakuiert
Nach Angaben der Behörden trafen im Bezirk Kern County, zu dem Ridgecrest gehört, etliche Notrufe ein. Die Bürgermeisterin der Kleinstadt, Peggy Breeden, rief Medien zufolge den Notstand aus. Einige Patienten des Krankenhauses von Ridgecrest wurden nach dem Erdbeben vorsichtshalber evakuiert.
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Erdbeben häufig in der Region
Dieses "mobile home" (mobiles Haus) ist nach dem Erdbeben abgesperrt - warum, ist leicht zu erkennen. Kalifornien gilt als sehr anfällig für Erdbeben: Auf einer Länge von knapp 1300 Kilometern zieht sich der San-Andreas-Graben durch den US-Westküstenstaat. An ihm entlang reiben sich die pazifische Platte und die nordamerikanische Platte. Dabei bauen sich gewaltige Spannungen auf.
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Nachbeben ja, Großbeben nein
Zudem wurden auch Befürchtungen laut, der Erdstoß sei Vorbote eines Großbebens, das Wissenschaftler Kalifornien schon seit Längerem vorhersagen. US-Präsident Trump twitterte die Ängste schnell fort: "Alles scheint sehr unter Kontrolle zu sein!" Verlassen sollte man sich lieber auf die Seismologen: Aber auch ihnen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass in den nächsten Tagen ein größeres Beben folgt.
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Ein Erdbeben der Stärke 6,4 hat den Süden des US-Bundesstaats Kalifornien erschüttert. Das teilte die US-Erdbebenwarte USGS mit. Das Epizentrum des Bebens befand sich in einer Tiefe von 8,7 Kilometern unter der Wüstenregion Searles Valley im Bezirk San Bernardino. Mehr als Hundert Nachbeben trafen die Region. Die Kleinstadt Ridgecrest nahe dem Death-Valley-Nationalpark wurde am stärksten erschüttert. Das Beben konnte noch im gut 250 Kilometer entfernten Los Angeles und sogar in Las Vegas im Nachbarstaat Nevada gespürt werden.
Nachbeben erwartet
Wie die "Los Angeles Times" berichtete, handelte es sich um das schwerste Erdbeben in Südkalifornien seit 1999. Ersten Berichten zufolge gab es keine Verletzten oder Tote. Die Feuerwehr von San Bernardino erklärte, Straßen und Gebäude seien beschädigt worden. Örtliche Behörden warnten vor möglichen Nachbeben.
In der Kleinstadt Ridgecrest mussten nach dem Beben Brände gelöscht werdenBild: Ben Hood
Das Epizentrum befand sich in unmittelbarer Nähe zu einem 445.000 Hektar großen Bomben-Testgelände der US-Marine mit Namen China Lake. Es habe "erhebliche Schäden" auf der Anlage gegeben, darunter Brände und den Austritt gefährlicher Substanzen, erklärte ein Vertreter der Einrichtung.
1906 kamen bei einem großen Erdbeben in San Francisco und Umgebeung mehr als 3000 Menschen ums Leben Bild: picture-alliance/ dpa/dpaweb
Gefahr San-Andreas-Graben
Der US-Westküstenstaat gilt als sehr anfällig für Erdbeben: Auf einer Länge von knapp 1300 Kilometern zieht sich der San-Andreas-Graben durch Kalifornien. An der tiefreichenden Störung in der Erdkruste schiebt sich die pazifische Platte nach Nordwesten und reibt sich am nordamerikanischen Kontinent. Dabei bauen sich gewaltige Spannungen in der Erdkruste auf, die sich in Erdbeben entladen können. So wurde die Großstadt San Francisco am 18. April 1906 von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,8 heimgesucht. Durch das Beben und die anschließend ausgelösten Feuer oder durch andere Folgewirkungen kamen damals mehr als 3000 Menschen ums Leben.