Schwierige Syrien-Mission
10. September 2012Je mehr sich der neue Syrienvermittler Lakhdar Brahimi in sein Aufgabengebiet einarbeitet, umso aussichtsloser scheint seine Aufgabe zu sein. Ihm sei bewusst geworden, dass es sich um eine sehr schwierige Mission handelt, sagte der 78-Jährige nach einem Gespräche mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, in Kairo.
Aufgeben aber kommt für den ehemaligen algerischen Außenminister nicht in Frage. "Ich stehe im Dienst des syrischen Volkes", erklärte er. Auf die Frage, wann er nach Damaskus reisen werde, antwortete er lediglich: "In einigen Tagen."
Termin für Syrien-Reise steht noch aus
Tatsächlich gibt es nämlich noch keinen festen Termin für seinen Besuch in Damaskus. Nach den ersten Sondierungen wird Brahimi wahrscheinlich Ende des Monats nach Damaskus reisen. Das genaue Datum seines Besuchs werde festgesetzt, sobald das Programm klar sei, hieß es.
Ein Sprecher des syrischen Außenministeriums erklärte, die Führung in Damaskus sei entschlossen, vollständig mit Brahimi zusammenzuarbeiten. "Der einzige Weg, Brahimis Mission zum Erfolg zu führen, ist die Kooperation aller Parteien", sagte er. "Ihm muss ermöglicht werden, zunächst die Lage zu beruhigen und dann einen politischen Prozess einzuleiten."
Assad-Regime kritisiert Frankreich
Zugleich griff die syrische Regierung Frankreich wegen seiner Unterstützung der Rebellen an. Das Verhalten des Landes untergrabe die Mission Brahimis, der beauftragt sei, eine diplomatische Lösung zu finden, sagte der Sprecher. Frankreich leide im Syrien-Konflikt an "Schizophrenie". Einerseits unterstütze Paris den UN-Gesandten, anderseits befürworte es eine Militarisierung der Krise.
Brahimi hatte am 1. September den früheren UN-Generalsekretär Kofi Annan als Beauftragter der Arabischen Liga und der Vereinten Nationen für den Syrien-Konflikt abgelöst. Annan hatte vorher das Scheitern seiner Vermittlermission eingestanden.
gri/as (afp, dpa, dapd)