1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Scotland Yard ermittelt gegen Weinstein

31. Oktober 2017

Die britische Polizei ermittelt wegen sexueller Übergriffe auf sieben Frauen gegen den Filmproduzenten Weinstein. Premierministerin May macht derweil sexistische Grenzüberschreitungen im Parlament zur Chefsache.

UK | Mark Rowley, Chef der Anti-Terroreinheit von New Scotland Yard
Bild: Getty Images/AFP/J. Tallis

Nach übereinstimmenden Medienberichten wird auch in Großbritannien gegen den US-Filmproduzenten Harvey Weinstein ermittelt. Es soll dabei um Taten gehen, die von den frühen 1980er Jahren bis 2015 stattgefunden haben. Zwei der sieben betroffenen Frauen berichteten demnach von mehrfachen sexuellen Übergriffen durch Weinstein. Scotland Yard wollte auf Anfrage den Namen Weinstein nicht bestätigten, veröffentlichte aber eine Mitteilung zur "Operation Kaguyak", aus der die Medien zitierten.

Mehrere Dutzend Frauen hatten vor allem in den USA dem Filmproduzenten zuvor sexuelle Belästigung bis hin zur Vergewaltigung vorgeworfen. Weinstein streitet ab, nicht einvernehmlichen Sex gehabt zu haben. Am Montag gab die über 8000 Mitglieder starke Produzenten-Vereinigung Producers Guild of America (PGA) bekannt, dass sie Weinstein auf Lebenszeit ausgeschlossen habe. Weinstein wurde bereits von der Oscar-Akademie und dem Britischen Filminstitut (BFI) ausgeschlossen.

Harvey WeinsteinBild: picture-alliance/dpa/A. Gombert

Die britische Premierministerin Theresa May forderte unterdessen wirkungsvollere Maßnahmen gegen sexuelle Übergriffe im Parlament. Sie habe Vertrauen in ihre Regierung, sagte ein Sprecher in London. Zuvor waren Vorwürfe gegen Abgeordnete laut geworden. 

Auch Verteidigungsminister Michael Fallon geriet unter Druck, als ein 15 Jahre alter Vorfall bekannt wurde: Er hatte damals bei einem Dinner einer Journalistin wiederholt ans Knie gefasst. Die Frau nahm dies gelassen und twitterte nun: "Meine Knie sind noch intakt." Nach Angaben des Regierungssprechers wird der Vorfall nicht untersucht. 

Außerdem soll ein Staatssekretär seine Assistentin damit beauftragt haben, Sex-Spielzeug zu kaufen. Er habe zudem vor Zeugen anzüglich über die Sekretärin gesprochen, hieß es. Gegen ihn läuft nach Regierungsangaben jetzt ein Disziplinarverfahren.

Laut "Times" zirkuliert unter Mitarbeitern der konservativen Fraktion des britischen Unterhauses eine Liste mit fast 40 Abgeordneten, darunter mehrere Regierungsmitglieder, gegen die es Vorwürfe wegen "unangemessenen Verhaltens" geben soll.

stu/kis (afp, ap, dpa)
 

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen