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Politik

Hongkong: Sechs Jahre Haft für Edward Leung

11. Juni 2018

Ist hier der lange Arm der chinesischen Führung zu spüren? Die Teilnahme an den Protesten in Hongkong hat für einen der populären Aktivisten nun schmerzhafte Folgen.

Hong Kong - Edward Leung
Bild: Getty Images/AFP/A. Wallace

Hongkongs bekannter Unabhängigkeitsaktivist Edward Leung (Artikelbild) muss für sechs Jahre ins Gefängnis. Ein Gericht in Hongkong verhängte die Haftstrafe für die Beteiligung an den Protesten im Jahr 2016. Zuvor war der 27-Jährige bereits wegen Unruhen verurteilt worden.

Leung ist der ehemalige Kopf der Unabhängigkeitspartei "Indigenous". Er hatte sich Anfang des Jahres schuldig bekannt, während der Proteste vor zwei Jahren einen Polizisten angegriffen zu haben. Seither befand sich der frühere Student in Gewahrsam.

Leung (mit Mikrophon) auf einer Kundgebung im Juli 2015Bild: picture-alliance/dpa/K.Cheung

Das jetzige Urteil bezog sich auf Leungs Rolle während der Demonstrationen im Februar 2016, die nach dem Hongkonger Stadtteil Mong Kok benannt wurden. Damals wurden bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten zahlreiche Menschen verletzt. Die Protestierenden wurden von sogenannten Lokalisten angeführt, die mehr Autonomie oder sogar die Unabhängigkeit für die chinesische Sonderverwaltungszone verlangten.

Ein Land, zwei Systeme

Unter der Formel "ein Land, zwei Systeme" hatte die Volksrepublik China eigentlich Hongkong für 50 Jahre weitreichende innere Autonomie zugesagt. Die Opposition wirft Peking jedoch vor, sich zunehmend in die örtlichen Angelegenheiten einzumischen und damit die Autonomievereinbarungen zu verletzen. Besondere Härte richtet die Volksrepublik gegen Befürworter einer Unabhängigkeit Hongkongs, die in den letzten Jahren an Popularität gewonnen haben. Im Jahr 2016 hatte Leung in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP davon gesprochen, dass es darum gehe, Druck auf die chinesische Regierung auszuüben - wenn es sein muss, auch mit gewaltsamen Mitteln.

ml/fab (afp, ape)

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