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Geisenberger erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin

10. Februar 2022

Rodlerin Natalie Geisenberger zieht nach Goldmedaillen bei Olympischen Winterspielen an Eisschnellläuferin Claudia Pechstein vorbei. Auch Tobias Wendl und Tobias Arlt bringen es jetzt auf sechs Olympiasiege.

Beijing | Olympia Winter 2022 | Natalie Geidenberger gewinnt die Goldmedaille
Bild: Pavel Golovkin/AP Photot/picture alliance

Die Gefahr, dass Natalie Geisenberger als nun erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin abhebt, besteht wohl kaum. "Mir sind solche Rekorde überhaupt nicht wichtig, zumindest noch nicht", hatte Geisenberger schon nach ihrem Einzelrodel-Gold in Peking gesagt. Damit war sie nach Olympiasiegen mit der bisherigen Rekord-Winter-Olympionikin Claudia Pechstein gleichgezogen. Nun hat Geisenberger auch mit der deutschen Mannschaft Gold im Teamwettbewerb geholt und lässt die Eisschnellläuferin damit hinter sich.  

"Das war das i-Tüpfelchen auf einer grandiosen Leistung der ganzen Mannschaft", sagte Bundestrainer Norbert Loch nach der Triumphfahrt seiner Mannschaft. Für Geisenberger war es der sechste Olympiasieg: Dreimal in Folge triumphierte sie bei Olympischen Spielen sowohl im Einzel als auch mit der Staffel. Dazu kommt eine Einzel-Bronzemedaille, die sie 2010 als 22-Jährige bei ihrem Olympiadebüt in Vancouver gewonnen hatte. Damit hat die inzwischen 34-Jährige eine Olympia-Medaille mehr in ihrer Trophäensammlung als die Rodel-Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt, die mit dem Team-Gold ebenfalls ihren insgesamt sechsten Olympiasieg feierten und in der Gold-Rekordliste an Pechstein vorbeizogen. "Ein großer Tag, ein großes Team", resümierte Rekord-Pilotin Geisenberger. 

Pechsteins "ewiger" Rekord

Eine Bestmarke werden jedoch weder sie noch Wendl und Arlt der Eisschnellläuferin abjagen. Pechstein ist mit ihrem Start in China die erste Frau, die zum achten Mal an Olympischen Winterspielen teilnimmt. Zuvor war dies nur dem japanischen Skispringer Noriaki Kasai gelungen. Pechstein, die am 22. Februar, zwei Tage nach dem Ende der Spiele in Peking, ihren 50. Geburtstag feiern wird, hatte bei der Eröffnungsfeier gemeinsam mit Bob-Doppelolympiasieger Francesco Friedrich die deutsche Fahne ins Stadion getragen.

Geisenberger bei Olympia 2026?

Pechstein hat mit fünfmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze bislang auch zwei Olympia-Medaillen mehr gewonnen als Geisenberger, davon übrigens nur eine in einem Teamwettbewerb. Um wie die Eisschnellläuferin auf neun Medaillen kommen zu können, müsste die Rodlerin also auch noch bei den nächsten Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo starten.

Team-Jubel: Geisenberger (l.) mit Tobias Arlt (2.v.l..), Tobias Wendl (3.v.l.) und Johannes Ludwig (hinten, ohne Maske) Bild: Pavel Golovkin/AP/picture alliance

Ob es dazu kommen wird ließ Geisenberger nach dem Team-Triumph allerdings offen: "Ich werde mich nach der Saison mit der Familie zusammensetzen und ein paar Wochen vergehen lassen, ich schaue definitiv nur von Jahr zu Jahr. Ich will in Mailand aber auf jeden Fall dabei sein - aktiv oder passiv." Jetzt aber freut sie sich erst einmal darauf, bald wieder daheim in Miesbach südlich von München ihren 21 Monate alten Sohn Leo in die Arme schließen zu können, den sie wie sie nach dem zweiten Gold bei ihrer vierten Olympiateilnahme sagte, "sehr vermisst".