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KonflikteUkraine

Selenskyj bekräftigt Bedingungen für Gespräche mit Moskau

5. November 2023

Ohne einen vorherigen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine werde er nicht mit Moskau verhandeln, betont Präsident Wolodymyr Selenskyj. Zudem beklagt er die russische Lufthoheit an der Front.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
Präsident Wolodymyr Selenskyj (Archivbild) nennt Kremlchef Wladimir Putin einen "verdammten Terroristen"Bild: Presidential Office of Ukraine/SvenSimon/picture alliance

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederholte seine Position, dass es mit Russland aktuell keine Verhandlungen geben könne. Er sei "nicht bereit" zu Gesprächen mit Moskau, solange die russischen Truppen nicht aus seinem Land abziehen, sagte Selenskyj dem US-Sender NBC. "Es gibt keinen Dialog mit Terroristen", unterstrich er. "Ihr Wort ist nichts wert, sie wollen nur zerstören und töten." Die Ukraine werde ihren Kampf gegen die Truppen von Kremlchef Wladimir Putin fortsetzen: "Wir sind nicht bereit, dem verdammten Terroristen Putin unsere Freiheit zu geben."

Selenskyj: "Russland kontrolliert den Himmel"

Zum aktuellen Stand bei der Abwehr der russischen Aggression in der Ukraine sagte Selenskyj, sein Land sei in einer "schwierigen Situation". Es sei kein Geheimnis, dass es an der Frontlinie Defizite in der Flugabwehr seines Landes gebe und die russischen Streitkräfte die Lufthoheit hätten. "Russland kontrolliert den Himmel", sagte Selenskyj in dem NBC-Interview.

Löscharbeiten nach einem russischen Drohnenangriff auf Charkiw am FreitagBild: Yevhen Titov/Zumapress/picture alliance

"Wir brauchen eine bessere Luftverteidigung", fügte Selenskyj hinzu. "Gebt uns die Mittel, uns mit Russland am Himmel zu messen", erneuerte er indirekt seine Forderung nach Kampfflugzeugen aus westlicher Produktion. Daneben benötige die Ukraine noch Drohnen und Waffen zur Abwehr von Drohnen. Sobald am Himmel eine Art Gleichgewicht hergestellt sei, könnten die ukrainischen Bodenstreitkräfte vorrücken. "Wir können nicht einfach angreifen wie die russischen Streitkräfte", sagte der ukrainische Präsident und verwies auf die russische Taktik, Soldaten ohne Rücksicht auf eigene Verluste in den Kampf zu werfen. "Wir brauchen unsere Soldaten."

US-Unterstützung für die Ukraine wankt

Selenskyj gab dem US-Sender NBC das Interview in einer Phase, in der in den USA die Unterstützung der Ukraine in der Politik bröckelt. Zwar brachte die Regierung um Präsident Joe Biden vor wenigen Tagen ein weiteres Militärhilfe-Paket auf den Weg. Doch ein Milliarden-Unterstützungsprogramm für Kiew hängt im parlamentarischen Verfahren im US-Kongress fest und hat wegen der Blockadehaltung der Republikaner kaum Aussicht auf Erfolg. 

Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Nach Pentagon-Angaben haben die USA seit Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von rund 44 Milliarden US-Dollar für Kiew bereitgestellt oder zugesagt. 

Die mehr als tausend Kilometer lange Frontlinie zwischen den beiden Kriegsparteien hat sich seit fast einem Jahr kaum bewegt, obwohl die Ukraine im Juni eine große Offensive gegen den russischen Angriffskrieg auf ihr Staatsgebiet gestartet hat, um die von Russland besetzten Gebiete im Osten und Süden zurückzuerobern.

qu/ack (dpa, afp)

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