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PolitikGlobal

News kompakt: Selenskyj zu Treffen mit Putin bereit

12. Mai 2025

Der ukrainische Präsident geht mit einem Gesprächsangebot an Kremlchef Putin in die Offensive. Deutschland und Israel feiern die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vor 60 Jahren. Das Wichtigste in Kürze.

Ukraine 2025 | Wolodymyr Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj: "Ich hoffe, dass die Russen dieses Mal nicht nach Ausreden suchen"Bild: Danylo Antoniuk/Ukrinform/Avalon/Photoshot/picture alliance

Gut drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zeichnen sich direkte Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien ab. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte sich zu einem persönlichen Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin bereit. Er werde Putin in der Türkei erwarten, schrieb Selenskyj auf der Onlineplattform X.

Selenskyj verband die Ankündigung mit der erneuten Forderung nach einer "vollständigen und dauerhaften Waffenruhe". Diese biete die "nötige Grundlage für Diplomatie". Putin hatte zuvor Friedensgespräche selbst vorgeschlagen. Die Verhandlungen ohne Vorbedingungen sollten am Donnerstag in Istanbul beginnen, sagte Putin in einer Fernsehansprache. Über eine mögliche Feuerpause könne dann in der Türkei gesprochen werden.

Die westlichen Verbündeten der Ukraine hatten verlangt, dass eine Waffenruhe bereits ab diesem Montag gilt. Andernfalls wollen sie weitere Sanktionen gegen Russland verhängen.

Israelischer Präsident Herzog besucht Berlin

Deutschland und Israel feiern das 60-jährige Bestehen ihrer diplomatischen Beziehungen. Dazu wird der israelische Staatspräsident Izchak Herzog an diesem Montag in Berlin erwartet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird dann am Dienstag nach Israel reisen.

Frank-Walter Steinmeier (l.) und Izchak Herzog bei einem Treffen in Israel (Archivfoto)Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa/picture alliance

Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen war am 12. Mai 1965 von den damaligen Regierungschefs Ludwig Erhard und Levi Eschkol vereinbart worden. Vorausgegangen war eine schrittweise Annäherung beider Staaten, deren Verhältnis durch die Ermordung von rund sechs Millionen Juden durch Nazi-Deutschland extrem belastet gewesen war. Seitdem knüpften Israel und Deutschland ein enges Netz politischer, wirtschaftlicher, militärischer, wissenschaftlicher und kultureller Verbindungen. Das komme nach dem Schrecken des Holocaust einem "Wunder" gleich, hieß es aus Steinmeiers Umfeld.

SPD-Chefin Esken verzichtet auf neue Kandidatur

Die Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Saskia Esken, will sich aus der ersten Reihe der Politik zurückziehen. Sie werde beim SPD-Bundesparteitag Ende Juni nicht mehr zur Wiederwahl als Parteichefin antreten, kündigte die 63-Jährige an. Damit wolle sie Platz machen für neue, jüngere Gesichter. Esken war innerhalb der Partei für das schlechte Abschneiden der Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl im Februar verantwortlich gemacht worden. Bei der Vergabe der Ministerposten ging sie leer aus. Der Co-Vorsitzende der SPD, Lars Klingbeil, wurde hingegen neuer Bundesfinanzminister und Vizekanzler.

Steht seit 2019 an der Spitze der SPD: Saskia EskenBild: Noah Wedel/picture alliance

Esken führte die Kritik an sich vor allem darauf zurück, dass sie als Frau und Linke unerschrocken den Mund aufgemacht habe. Dies habe nicht allen gepasst.

Großbritannien kündigt schärfere Visa-Bestimmungen an

Das Vereinigte Königreich will seine Einwanderungsregeln deutlich verschärfen. Das Leben in Großbritannien sei "ein Privileg", das man sich verdienen müsse, hieß es aus London. So soll für das zentrale Arbeitsvisum, das sogenannte "Skilled Worker Visa", grundsätzlich wieder ein Hochschulabschluss verlangt werden. Für Berufe, die diese Qualifikation nicht vorsehen, soll die Aufenthaltserlaubnis zeitlich stark begrenzt werden.

Begehrt: Visa für das Vereinigte KönigreichBild: Ian Murray/imageBROKER/picture alliance

Die Frist, um die britische Staatsbürgerschaft beantragen zu können, soll zudem im Grundsatz von fünf auf zehn Jahre steigen. Nur für besonders benötigte Arbeitskräfte wie Ärzte, Krankenschwestern oder Ingenieure soll es schneller gehen. Außerdem sollen künftig höhere Anforderungen an die Kenntnisse der englischen Sprache gelten.

Trump möchte Medikamenten-Kosten stark senken

US-Präsident Donald Trump will die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den Vereinigten Staaten erheblich reduzieren. Auf seinem Online-Sprachrohr "Truth Social" kündigte er die Unterzeichnung eines entsprechenden Dekrets an, das er als eines der "folgenreichsten" in der Geschichte der USA bezeichnete. Ziel sei eine Kostensenkung um 30 bis 80 Prozent. Laut einer Studie sind rezeptpflichtige Medikamente in den Vereinigten Staaten bis zu 40 Prozent teurer als etwa in Europa. Trump hatte im Wahlkampf damit geworben, diese Lücke zu schließen.

In den USA ziemlich teuer: Verschreibungspflichtige MedikamenteBild: Hendrik Schmidt/dpa/picture alliance

Die Welt frage sich, warum verschreibungspflichtige Medikamente in den USA so viel teurer seien als in anderen Ländern der Welt, obwohl sie im selben Labor vom selben Unternehmen hergestellt würden, schrieb Trump. "Es war immer schwer zu erklären und sehr peinlich, denn in Wahrheit gab es keine richtige oder gerechtfertigte Erklärung."

Ausländische Pflegekräfte äußern Unzufriedenheit

In Deutschland arbeiten immer mehr ausländische Pflegekräfte - doch viele sind unzufrieden in ihrem Beruf. In einer Umfrage erklärten 77 Prozent der im Ausland ausgebildeten Pflegerinnen und Pfleger, sie hätten in der Bundesrepublik weniger Befugnisse als in ihrem Herkunftsland. Acht von zehn der befragten Personen gaben an, dass ihre Kompetenz hierzulande angezweifelt werde. 39 Prozent würden Kolleginnen und Kollegen in ihrer Heimat nicht empfehlen, in Deutschland tätig zu sein. Die Umfrage wurde anlässlich des Internationalen Tags der Pflegekräfte an diesem Montag veröffentlicht.

Kam über ein staatliches Anwerbeprogramm nach Deutschland: eine Pflegerin aus IndienBild: Oliver Dietze/dpa/picture alliance

Weltweit wird sich die angespannte Situation in der Pflege nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation etwas bessern. Die Lücke zwischen benötigten und vorhandenen Fachkräften habe 2020 noch 6,2 Millionen betragen, liege derzeit bei etwa 5,8 Millionen und werde bis 2030 voraussichtlich auf 4,1 Millionen sinken, teilte die WHO mit.

wa/pgr (dpa, afp, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.