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Politik

Seltene Ehre für getöteten US-Polizisten

30. Januar 2021

Beim Sturm von Trump-Anhängern auf das Kapitol Anfang Januar kamen insgesamt fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Dieser soll nun in Washington auf besondere Weise geehrt werden.

USA | Kapitol in Washington | Trauer um Brian Sicknick
Bild: Lamkey Rod/CNP/ABACA/picture alliance

Der bei der Attacke auf den US-Kongress tödlich verletzte Polizist wird in der Rotunde des Kapitols aufgebahrt. Das kündigten die demokratischen Mehrheitsführer von Repräsentantenhaus und Senat, Nancy Pelosi und Chuck Schumer, gemeinsam an.

Eine Aufbahrung unterhalb der großen Kuppel des mächtigen Gebäudes wird in der Regel nur früheren Präsidenten, Parlamentariern und Kriegshelden zuteil. Davon abgewichen wurde etwa beim einflussreichen evangelikalen Pastor Billy Graham, der Bürgerrechtsikone Rosa Parks und den beiden Polizisten Jacob Chestnut und John Gibson. Sie waren 1998 von einem Attentäter im Kapitol erschossen worden.

1998: Abschied von Jacob Chestnut und John GibsonBild: Ipol Bowe/dpa/picture-alliance

Radikale Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump hatten den Kapitolspolizisten Brian Sicknick am 6. Januar mit einem Feuerlöscher am Kopf verletzt. Der 42-Jährige kehrte noch in das Büro seiner Einheit zurück, bevor er zusammenbrach. Sicknick wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er am nächsten Tag verstarb.

"Tempel unserer Demokratie"

Der ganze US-Kongress empfinde Trauer und Dankbarkeit für die Leistungen und die Aufopferung Sicknicks, erklärten Pelosi und Schumer. Der Polizist habe während des gewaltsamen Aufstands im Kapitol dabei geholfen, Leben zu retten und den "Tempel unserer Demokratie" zu verteidigen.

Blick auf die Rotunde des KapitolsBild: Susan Walsh/AP Images/picture alliance

Schon kurz nach Sicknicks Tod hatte Pelosi die Fahnen am Kapitol auf Halbmast setzen lassen. Hunderte Polizisten versammelten sich damals an der Constitution Avenue in Washington und salutierten, als Sicknicks Sarg vorbeigefahren wurde.

Trump wird im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol "Anstiftung zum Aufruhr" vorgeworfen, weshalb gegen ihn ein nachträgliches Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wurde. Das Heimatschutzministerium gab mit Blick auf den Angriff kürzlich eine Terrorwarnung heraus. "Ideologisch motivierte Extremisten" könnten zu Gewalt anstiften oder Gewalttaten verüben, heißt es in einem Bulletin zur nationalen Risikolage. Es bestehe deswegen ein "erhöhtes Bedrohungsumfeld" im ganzen Land.

wa/se (afp, dpa)

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