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Politik

Senegal empfängt Merkel mit deutschem Schlager

29. August 2018

Im Zentrum ihrer Gespräche im Senegal stehen gewichtige Themen wie der Kampf gegen Schleuser und engere Wirtschaftsbeziehungen. Doch zunächst gab es erst einmal leichtere Kost. Der Kanzlerin schien es zu gefallen.

Senegal - Angela Merkel besucht Senegal
Angela Merkel und Senegals Präsident Macky Sall am Flughafen Bild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Zum Auftakt ihrer Westafrika-Reise ist Kanzlerin Angela Merkel im Senegal mit militärischen Ehren empfangen worden. Als Präsident Macky Sall seinen Gast auf dem internationalen Flughafen der Hauptstadt Dakar begrüßte, spielte die Militärkapelle zunächst die Nationalhymnen. Dann jedoch wechselte sie in Richtung deutsche Schlager. So bekam Merkel Stücke wie "Schöne Maid, hast Du heut' für mich Zeit" von Tony Marshall und die bayerische Mundart "Ja, mir san mit' m Radl da" zu hören.

"Eine Frage der Würde Afrikas"

Anschließend wurde die Thematik sachlicher. In einem ersten Gespräch sagte Präsident Sall der Kanzlerin seine Zusammenarbeit im Kampf gegen illegale Migration sowie Schlepper und Schleuser zu. Der Kampf gegen sie sei "eine Frage der Würde Afrikas". Die Regierungen des Kontinents dürften sich nicht zu Komplizen dieser Verbrecher machen. Der afrikanischen Jugend müssten zudem Chancen in Afrika geboten werden.

Die Kanzlerin wird von Staatschef Macky Sall am Präsidialpalast begrüßtBild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Auch Merkel unterstrich die Bedeutung, Schleppern und Schleusern das Handwerk zu legen. Doch zugleich müssten legale Möglichkeiten des Zugangs zu Europa eingerichtet werden, sagte sie. Vor allem aber müssten Beschäftigungsmöglichkeiten für die Menschen vor Ort geschaffen werden. Die Kanzlerin appellierte an die deutsche Wirtschaft, kein zu düsteres Bild vom afrikanischen Kontinent zu malen. Oft würden afrikanische Länder unterschätzt. Die Kanzlerin wird von einer Delegation begleitet, der Vertreter aus den Bereichen Elektrifizierung, Automatisierung, Digitalisierung, Infrastruktur, Wasserwirtschaft und erneuerbare Energien angehören.

Sall machte deutlich, der Senegal sei für jedwede Investition offen - aus China, der Türkei, Frankreich und auch von den USA. Und selbstverständlich auch aus Deutschland und Europa. Der neue Flughafen, auf dem Merkel gelandet war, ist von türkischen Firmen gebaut worden.

Solarenergie für 300 Dörfer

Am Rande ihres Besuchs wurde ein Projekt zur Versorgung von 300 senegalesischen Dörfern mit Solarenergie auf den Weg gebracht. Das Investitionsvolumen liegt bei 120 Millionen Euro. Merkel sprach von einem guten Symbol für ihren Besuch, bei dem es auch um die gleichwertige Entwicklung von Städten und des ländlichen Raums gehe.

Die Kanzlerin will mit wirtschaftlichen Perspektiven für afrikanische Länder und Unterstützung bei Reformen den Migrationsdruck auf Deutschland und Europa mindern. Im Senegal will sie sich noch mit Vertretern der Zivilgesellschaft über die Perspektiven der Jugend austauschen.

An diesem Donnerstag fliegt Merkel nach Ghana weiter. Das Land gilt als Stabilitätsanker in der Region und ist die zweitgrößte Volkswirtschaft in Westafrika. Am Freitag sind politische Gespräche in Nigeria geplant. In allen drei Ländern geht es vornehmlich um die illegale Migration. Die afrikanischen Flüchtlinge, die sie auf den Weg Richtung Europa machen, stammen überwiegend aus dem Senegal, Ghana und Nigeria.

se/ml (dpa, afp, rtr)

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