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PolitikSenegal

Senegals Präsident Macky Sall will keine dritte Amtszeit

4. Juli 2023

Die Opposition hatte befürchtet, dass Macky Sall noch einmal kandidieren werde. Seit 2021 haben diese Gerüchte zu Unruhen geführt.

 Macky Sall mit winkender Hand
Will regulär abtreten: Senegals Präsident Macky Sall (Archivbild)Bild: Lewis Joly/AP/picture alliance

"Es gab viele Spekulationen und Kommentare zu meiner möglichen Kandidatur für diese Wahl", sagte Senegals Präsident Macky Sall in einer Fernsehansprache. "Meine lange und reiflich überlegte Entscheidung ist, bei der nächsten Wahl am 25. Februar 2024 nicht zu kandidieren", sagte der 61-Jährige, der die westafrikanische Mehrparteiendemokratie seit 2012 regiert. "Ich weiß, dass diese Entscheidung viele überraschen wird", sagte Sall und gab sich bescheiden. "Der Senegal ist größer als meine Person und er wird Führer haben, die ebenfalls in der Lage sind, das Land zum Aufschwung zu führen."

Sall beendete damit jahrelange Spekulationen darüber, ob er trotz einer unter ihm verabschiedeten Beschränkung auf zwei Amtszeiten von je fünf Jahren 2024 erneut antreten würde.

Harte Kurs des Präsidenten gegen die Opposition im Senegal

Anfang Juni waren nach einer Verurteilung von Oppositionsführer Ousmane Sonko zu einer Haftstrafe in einem Missbrauchsprozess die schwersten Unruhen seit Jahrzehnten in dem Land mit rund 17 Millionen Einwohnern entbrannt. Die Opposition beschuldigte den Staatschef, seinen aussichtsreichsten Herausforderer auszuschalten und an der Macht bleiben zu wollen.

Wut nach dem Urteil gegen Oppositionsführer Ousmane SonkoBild: Leo Correa/AP/picture alliance

Mindestens 16 Menschen wurden bei den Unruhen getötet, Hunderte verletzt sowie Hunderte festgenommen. Die Regierung setzte die Armee auf den Straßen ein und sperrte zeitweise das mobile Internet. Die Behörden verboten seitdem alle Demonstrationen der Opposition in der Hauptstadt Dakar.

Der Senegal gilt als vergleichsweise ruhige Region Afrikas

Der Senegal hat seit seiner Unabhängigkeit 1960 keinen Krieg oder gewaltsamen Umbruch erlebt. Sall ist der vierte Präsident des Landes an der Atlantikküste, das im Osten an den von Terrorismus und Instabilität heimgesuchten Sahelstaat Mali grenzt.

Der Zentrumspolitiker Sall siegte 2012 in einer Stichwahl gegen seinen früheren Parteigenossen Abdoulaye Wade - gestützt von der Opposition, die eine umstrittene dritte Amtszeit Wades verhindern wollte.

fab/cw (dpa, rtre)