Sensationelle Entdeckung einer Mumienmaske in Ägypten
15. Juli 2018
Deutsche Archäologen fanden im ägyptischen Sakkara eine goldene Mumienmaske. Die Ägyptologen werten den Fund als Sensation. In unserer Bildergalerie erzählen wir die Geschichte berühmter Mumienfunde.
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Berühmte Mumien und ihre Geschichte
Ob Moorleichen, ägyptischer Pharao oder mongolischer Krieger: Nach jedem Mumienfund ranken sich Gerüchte um Herkunft und Todesursache. und manchmal glauben Forscher sogar, einen Alien entdeckt zu haben.
Bild: Reuters/M. abd el Ghany
Altägyptische Mumienmaske
In einer der ältesten und bedeutendsten Totenstädte Ägyptens fanden die Forscher aus Tübingen diese vergoldete Maske. Sie lag in einem beschädigten Holzsarg in Sakkara und ist mehr als 2.500 Jahre alt. Sie soll einem altägyptischen Priester aus der 26. Dynastie gehört haben. Auffallend sind die großen Augen.
Bild: Reuters/M. abd el Ghany
Ata
Liegt hier ein Außerirdischer? Diese Frage stellen sich viele, als der Körper 2003 in der chilenischen Atacama-Wüste gefunden wurde. Tatsächlich beschäftigte sich sogar ein Dokumentarfilm mit dem möglichen Alienfund. Aber die Gestalt war ein Mensch; anhand der Größe von nur 15 Zentimetern gehen die Forscher von einem frühgeborenen Fötus mit diversen Knochen- und Schädelfehlbildungen aus.
Bild: picture-alliance/dpa/Bhattacharya S et al./COLD SPRING HARBOR LABORATORY
Tutanchamun
1922 entdeckte der britische Ägyptologe Howard Carter im Tal der Könige in einem nahezu ungeplünderten Grab die Mumie des Pharaos Tutanchamun. Jahrzehntelang spekulierten Forscher, ob der Kindskönig ermordet wurde - bis eine Untersuchung im Computertomographen 2005 mehrere Brüche nachwies, die nahelegten, dass Tutanchamun an den Folgen eines Jagdunfalls starb.
Bild: picture-alliance/dpa/epa/AP/B. Curtis
Rosalia Lombardo
Seit fast 100 Jahren liegt Rosalia in der Kapuzinergruft in Palermo, sie starb kurz vor ihrem zweiten Geburtstag an der Spanischen Grippe. Das Mädchen sieht aus, als schlafe es nur und gilt als schönste Mumie der Welt. Ihr Einbalsamierer überlieferte der Nachwelt nicht, wie es ihm gelang, ihr Antlitz derart zu erhalten. Aber Forscher fanden heraus, dass Alfredo Salafia Formaldehyd nutzte.
In Palermo ist aber nicht nur die schönste Mumie der Welt zu sehen, sondern auch Schauriges: In den Katakomben des Kapuzinerklosters ließen sich die besser Betuchten früher in ihren Kleidern bestatten. Als die Ordensbrüder um 1600 feststellten, dass die Leichname kaum verwest waren, stellte man sie an den Wänden auf, wo sie heute besichtigt werden können.
Bild: picture-alliance/dpa/H. Brix
Ötzi
1991 entdeckte ein Ehepaar aus Nürnberg beim Wandern eine Gletschermumie in den Ötztaler Alpen (daher der Name). Im Jahr 2000 untersuchten Wissenschaftler die durch natürliche Gefriertrocknung konservierten Überreste des Steinzeitmanns, um die Todesursache zu klären. Vermutlich starb der zwischen 3359 und 3105 v. Chr. geborene Mann durch eine Pfeilattacke.
Bild: AP
Skythen-Krieger
Nur etwa halb so alt wie Ötzi ist dieser 2003 von einem internationalen Forschungsteam in der Mongolei entdeckten Skythen-Krieger. Das indoeuropäische Reitervolk lebte in den weiten Steppen Eurasiens. Diese durch Eis konservierte Mumie war in einen Pelz aus Murmeltierfell und Filzstiefel gekleidet.
1900 von einem Torfstecher entdeckt, ist der Mann von Neu Versen die berühmteste der bis heute in Niedersachsen entdeckten 60 Moorleichen. Durch die Inhaltsstoffe des Moores färbten sich die Haare des Leichnams im Laufe von rund 1700 Jahren rot, was ihm Spitznamen "Der rote Franz" einbrachte. Die Humussäure des Moores hatte den Körper konserviert.
Bild: cc-by-Axel Hindemith
Die Detmolder Kindermumie
Diese Babymumie stammt aus Peru. Benannt ist sie allerdings nach dem Lippischen Landesmuseum in Detmold, das sie 1987 zur fachgerechten Konservierung erhalten hatte. Das Kind, das an einem Herzfehler starb, ist eine der ältesten Mumien der Welt: mit über 6500 Jahren ist sie sogar älter als Tutanchamun und Ötzi.
Bild: picture-alliance/dpa/B. Thissen
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Die Ägyptologen der Universität Tübingen fanden die Maske in einem beschädigten Holzsarg bei Grabungen in der ägyptischen Stadt Sakkara.
Die vergoldete Mumienmaske soll aus saitisch-persischer Zeit stammen, der Zeit 664 bis 404 vor Christus, wie die Universität Tübingen mitteilte. Erste Untersuchungen im Ägyptischen Museum in Kairo ergaben, dass die Maske vor allem aus Silber besteht, zum Teil aber vergoldet ist. Die Maske soll auf dem Gesicht einer Mumie gelegen haben. Die Forscher hatten sie in einem beschädigten Holzsarg entdeckt. Verzierungen an dem Sarg würden darauf hindeuten, dass es sich bei der Mumie um einen Priester der ägyptischen Göttinnen Mut und Niut-schi-es handeln könne.
Erster Fund einer Mumienmaske seit knapp 80 Jahren
Die Ägyptologen werten den Fund als Sensation: "Nur sehr wenige Masken aus Edelmetall haben sich bis heute erhalten, weil die Mehrzahl der Gräber altägyptischer Würdenträger schon in der Antike geplündert wurden", teilte Ramadan Badry Hussein, Grabungsleiter des deutsch-ägyptischen Teams, mit.
Bislang sind nur zwei weitere ähnliche Funde einer altägyptischen Totenmaske aus Privatgräbern bekannt - zuletzt habe es 1939 einen ähnlichen Fund gegeben, hieß es. Die Wissenschaftler hatten die Maske in einer größeren Grabanlage bei Sakkara gefunden, in denen die Tübinger Ägyptologen bereits seit 2016 mit moderner 3D-Technologie forschen. Die ägyptische Stadt liegt in der Nähe des Nils, wenige Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo.