1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikNordkorea

Seoul: Nordkorea feuert erneut Marschflugkörper ab

22. März 2023

Nach südkoreanischen Angaben hat Nordkorea erneut ballistische Waffen getestet. Die Geheimdienste der USA und Südkoreas versuchen die Hintergründe zu ermitteln.

Ein TV-Bildschirm zeigt eine Aufnahme von einer gezündeten Rakete, darunter koreanische Schriftzeichen
Ein Fernsehbildschirm im Bahnhof in Seoul zeigt am Mittwoch einen nordkoreanischen RaketenstartBild: Lee Jin-man/AP Photo/picture alliance

Das südkoreanische Militär hat nach Angaben des Generalstabs in Seoul am Mittwoch "mehrere Marschflugkörper" erfasst, die ins Meer vor der Ostküste der koreanischen Halbinsel abgefeuert worden sind. Sie flogen demnach ostwärts Richtung Meer. Die Geheimdienste Südkoreas und der USA seien daran, die Details zu prüfen.

Dem kommunistisch regierten Land unter Machthaber Kim Jong Un ist durch UN-Beschlüsse die Erprobung von ballistischen Raketen verboten, die - je nach Bauart - auch atomare Sprengköpfe tragen können. Tests von Marschflugkörpern unterliegen diesen Sanktionen nicht. Waffen dieser Art könnten jedoch ebenfalls für den Einsatz nuklearer Gefechtsköpfe genutzt werden.

Machtdemonstration während Militärübung von USA und Südkorea

Die nun gesichteten Raketen sind die fünfte Machtdemonstration Pjöngjangs innerhalb einer Woche. Sie erfolgten vor dem Hintergrund der größten gemeinsamen Militärübung seit fünf Jahren zwischen Südkorea und den USA. Das Manöver "Freedom Shield" (Freiheitsschild) soll noch bis Donnerstag andauern.

Beide Länder bezeichnen die Übung als Reaktion auf das "veränderte Sicherheitsumfeld" in der Region - womit sie ein verstärkt aggressives Auftreten Nordkoreas meinen. Südkoreas Armee erklärte, es werde die Übungen in einer "starken gemeinsamen Verteidigungshaltung" erfolgreich zu Ende bringen. Nordkorea betrachtet das Manöver als Provokation und Vorbereitung auf eine mögliche Invasion. Es hat wiederholt mit "überwältigenden Maßnahmen" gedroht.

Das Regime in Pjöngjang hat nach einer beispiellosen Raketentestserie im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr wieder mehrfach Raketen und Lenkflugkörper getestet. Das kommunistisch regierte Land ist international weitgehend isoliert.

fwü/ww (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen